Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Personal: Bei Dortmund ersetzte Reinhardt den am Sprunggelenk verletzten Dédé. Wolfsburg brachte Kapetanovic für Reyna (körperlich nicht auf der Höhe), Akonnor wechselte aus diesem Grund von links in die Mitte.

Taktik: In Borussias Abwehr hielten Baumann (rechts) und Kohler (links) ihre Seiten, die VfL-Angreifer Juskowiak und Baumgart wurden übergeben. Ricken übernahm die rechte Seite, verlegte seinen Tätigkeitsbereich mit selbstbewußten Vorstößen jedoch häufig nach innen. Der laufstarke Hengen rückte dann von der Halbposition nach außen, um den unternehmungslustigen Kapetanovic abzuschirmen - oder von dort, wie vor dem Führungstreffer, selbst Angriffsaktionen einzuleiten. Weniger effektiv als im Pokal gegen Schalke: der von Medikamenten geschwächte Nerlinger im Mittelfeld-Zentrum, wo Möllers Spiel zwar von erheblichem Fleiß, aber von wenig Inspiration geprägt war. Wolfsburg setzte vor Libero O'Neil auf eine feste Zuordnung in der Innenverteidigung. Kryger (rechts) schaltete Chapuisat aus, Thomson (links) gestattete Salou kaum eine nennenswerte Szene. Eine wichtige Rolle vor der VfL- Abwehr hatte Nowak, der - zumeist mit der Bewachung Möllers beschäftigt - ein großes Pensum erledigte. Akonnor und vor allem Kapetanovic drehten offensiv an den Schwungrädern.

Spielverlauf: Dortmunds Anfangsschwung verebbte schnell. Nicht einmal Rickens Kopfballtor verschaffte der phantasielos angreifenden Borussia die nötige Sicherheit im Kombinationsspiel; nur selten entstanden Gefahrenmomente im Gäste- Strafraum. Bemerkenswerte Disziplin im Defensiv-Verhalten bildete das Fundament der Wolfsburger, die niemals der Versuchung erlagen, reines Zerstörungswerk zu verrichten, sondern bei Ballbesitz schnell den Weg nach vorn suchten. Bei vielversprechenden Überzahl- Kontern fehlte die Präzision im Abschluß (Greiner, Juskowiak). Weil mit Häßlers Einwechslung das kreative Moment beim BVB wieder stärker zum Vorschein kam und Ricken noch mehr in die Verantwortung drängte, verschaffte sich Dortmund wieder ein Übergewicht. Es war nur von kurzer Dauer: Wolfsburg setzte die Platzherren nach dem abermaligen Rückstand noch einmal unter Druck - ohne Erfolg.

Fazit: Borussias Sieg kam ohne Glanz und Gloria, dafür mit einigem Glück zustande.

Es berichten Robin Halle und Thomas Hennecke