Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Dortmunds Trainer Hitzfeld entschied sich zum Rückrundenauftakt gegen die wiedergenesenen Schneider und Sousa, bot dafür Kree (linke Manndeckerposition) und Lambert (defensives Mittelfeld) auf. Erwartungsgemäß agierte im Angriff Heiko Herrlich, Riedle nahm zunächst auf der Bank Platz. Leverkusen konnte auf Happe zurückgreifen, der unter der Woche an einer Kapselverletzung an der Hüfte laborierte, Zé Elias bekam im zentral defensiven Mittelfeld den Vorzug vor Nico Kovac.

Die augenscheinlich defensive Ausrichtung der Borussen spiegelte sich in der ersten Viertelstunde wider. Bayer übernahm von Beginn an die Initiative, bestach durch kompromißlose Abwehrarbeit (Wörns, Happe), geschicktes Aufbauspiel (Nowotny, Zé Elias), konsequentes Forechecking im Zentrum und auf den Außenpositionen. Bezeichnend für die bessere Einstellung zum Spiel die Entwicklung zum Führungstreffer, als Meijer - trotz längeren Weges zum Ball - an Kohler vorbei für Sergio auflegen konnte, den wiederum Kree seelenruhig agieren ließ.

Die Probleme der Dortmunder in dieser Anfangsphase waren greifbar: Weder Sammers Versuche, mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken, noch Möllers zu diesem Zeitpunkt schon immense Laufarbeit fruchteten.

Dies alles änderte sich mit dem überraschenden Ausgleich. Leverkusens erster grober taktischer Fehler (drei Mann konzentrierten sich auf Chapuisat, stellten aber nicht den Paßweg zu, Reinhardt konnte ungehindert auf Möller flanken) lähmte die Bayer-Elf zusehends, in gleichem Maße kam die Borussia auf. Zunächst der überragende Möller, später dann auch Sammer (der sich durch einige Unkonzentriertheiten zu Beginn nicht beirren ließ), führten die Schwarz-Gelben Schritt für Schritt auf die Siegerstraße. Langsam, aber gewaltig gewann jeder Borusse in der Schaltzentrale Überhand gegen seinen Gegenspieler. Auf den Außenpositionen setzten sich Heinrich und Reinhardt immer häufiger durch, Reuter neutralisierte Sergio, und Möller erteilte Zé Elias über weite Strecken eine Lehrstunde. Sammer entzog sich durch weite, immer präziser werdende Schläge dem Pressing der fortan meist ins Leere laufenden Bayer-Stürmer.

Lediglich Heinen und Wörns konnten während der gesamten 90 Minuten ihr Level halten - zu wenig gegen eine Dortmunder Mannschaft, die sich mit zunehmender Spieldauer steigerte und schlußendlich ihre Anwartschaft auf den Titel zum Rückrundenstart deutlich untermauerte.

Es berichten Thomas Hennecke und Frank Lußem