BVB-Trainer Edin Terzic vertraute nach dem Pflichtspielstart, dem 6:1-Erfolg im DFB-Pokal bei Regionalligist Schott Mainz, wieder auf dieselben elf Akteure in seiner Startelf. Hieß unter anderem: Wieder durften die beiden Routiniers Hummels und Reus ran, während auf der Doppelsechs neben Can auch der vom FC Bayern geholte Sabitzer agierte.
Köln hatte im Pokal wesentlich mehr Mühe gehabt, ehe das 3:1 nach Verlängerung in Osnabrück unter Dach und Fach gebracht war. Im Vergleich dazu tauschte Coach Steffen Baumgart zweimal: Der aus Genk gekommene Carstensen begann anstelle von Huseinbasic, außerdem verdrängte Ljubicic Olesen auf die Bank.
Selke verpasst das überraschende 1:0
Was Baumgart außerdem im Grunde vom Anpfiff weg notieren durfte: eine starke Einstellung seiner Mannen. Denn der "Effzeh" erwies sich vor ausverkaufter Kulisse im Signal-Iduna-Park durchaus als Spielverderber, ließ BVB-Angriffsschwung nie so recht aufkommen, funkte mit starker Zweikampfarbeit dazwischen und setzte selbst in der Offensive einige Nadelstiche.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Malen (88')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Signal-Iduna-Park |
| Zuschauer | 81.365 (ausverkauft) |
Der beste davon in der 17. Minute: Über Carstensen und Ljubicic gelangte die schnell gespielte Kugel zu Selke, der mit Tempo Richtung Strafraum zog, einen Haken schlug und scharf abzog. Der grätschende Süle konnte den Abschluss allerdings noch leicht ablenken, weswegen der Ball an die Querlatte ging. Mächtig Glück also in dieser Szene für den BVB, der mit reichlich Ballbesitz nicht viel anzufangen wusste. Es dauerte schon bis zur 30. Minute, ehe Brandt aus spitzem Winkel mal den aufmerksamen FC-Schlussmann Schwäbe prüfte - und wenig später Hummels nach einer Ecke knapp an der Kugel vorbeiflog (31.).
Letzten Endes kamen die Schwarz-Gelben nicht daran vorbei, mit einer Nullnummer nach den ersten 45 Minuten zu leben - einer gerechten obendrein.
Adamyan kommt, Adamyan scheitert
Bundesliga, 1. Spieltag
Mit Wiederbeginn änderte sich nichts groß am bisherigen Eindruck: Köln stand weiterhin gut, lauerte auf Konter - und dem BVB-Spiel fehlte es an Esprit. Gewechselt werden musste auch einmal recht früh: Selke lief plötzlich nicht mehr rund und wurde durch Adamyan ausgetauscht (52.).
Jener Adamyan hatte auch wenig später die FC-Führung auf dem Fuß, scheiterte nach Carstensen-Querpass aber am starken Kobel aus nächster Nähe (55.). Zuvor hatte auf der anderen Seite Hummels eine Kopfballchance (54.).
Ljubicic und Adamyan hadern - Malen jubelt
In der folgenden Zeit blieb es chancentechnisch wieder ruhiger, auch weil sich die Domstädter teils noch weiter zurückzogen, nichts zuließen - und dann mit einem weiteren Vorstoß fast das 1:0 verbuchten. Der auch mit etwas Glück freigespielte Ljubicic verzog jedoch aus guter Lage (75.).
Wenig später wurde die Möglichkeit noch größer: Nach Carstensen-Flanke durfte Joker Adamyan aus nächster Nähe köpfen, verzweifelte allerdings an einer tollen Fußparade von BVB-Keeper Kobel (78.). Klar, dass sich beide FC-Profis nach diesen liegengelassenen Chancen die Haare rauften.
Erst recht nach der 88. Minute, in der den Westfalen der Lucky Punch gelang: Nach einer Brandt-Ecke kam Malen, der kurz zuvor fast ausgewechselt worden wäre (Bynoe-Gittens stand bereit, dann verletzte sich Ryerson und Thorgan Hazard kam), zum Abschluss. Und der Niederländer traf den Ball nicht richtig, deswegen aber auch genau richtig. Die Kugel flog in hohem Bogen oben links ins Eck. In der Folge warfen die Gäste nochmals alles nach vorn, doch unter anderem der 19-jährige Bundesliga-Debütant Finkgräfe verzog (90.+7).
Dortmund gastiert nun am nächsten Samstag (15.30 Uhr) im kleinen Revierderby beim VfL Bochum. Köln empfängt zur gleichen Zeit Wolfsburg.
