Dortmunds Coach Jürgen Klopp setzte wie seit Wochen auf eine möglichst unveränderte Startelf. Im Vergleich zum 0:0 beim Hamburger SV ersetzte er lediglich Bender (Bank) durch Ex-Kapitän Kehl.
Kölns Cheftrainer Peter Stöger tat es seinem Gegenüber gleich, brachte nach dem 4:2 gegen Eintracht Frankfurt Innenverteidiger Mavraj für Wimmer (Rotsperre). Ferner hatte Risse im Vorfeld angegeben, dass er sich mit seinem Team durchaus etwas ausrechnet: "Wir sind auswärts immer ein gutes Team, von daher bin ich mir sicher, dass wir da etwas mitnehmen können."
Deyverson verpasst das zeitige 1:0
Tatsächlich lauerten die Rheinländer von Beginn an auf Konter, von denen die Borussen direkt zwei hochkarätige zuließen: Deyverson scheiterte mit einem Heber frei vor Weidenfeller (2.), Ujah ließ sich hingegen frei vor dem BVB-Torwart abdrängen (6.). Gerade die teils nur knapp hinter der Mittellinie postierte Viererkette um Schmelzer, Hummels, Subotic und Kirch ermöglichte diese fatalen Freiräume. Auf der anderen Seite schickten sich immerhin Reus per Flachschuss (1.) und Hummels sowie Subotic mit einem gleichzeitigen Kopfball an (4.), einen frühen Treffer zu markieren.
Ungelogen - das war's mit den Highlights in Durchgang eins. Beide Teams neutralisierten sich in der Folgezeit: Köln stand hinten über die gesamte Zeit enorm sicher, und auch die BVB-Defensive fing sich nach den beiden FC-Chancen wieder. Mit 69 Prozent Ballbesitz und 52 Prozent gewonnener Zweikämpfe gingen die Schwarz-Gelben in die Pause, und wussten selbst wohl am wenigsten, warum ihnen beinahe gar nichts offensiv einfiel. So reagierte auch das Publikum, das ein paar Pfiffe im Signal-Iduna-Park ertönen ließ.
Deyverson vergibt den nächsten Hochkaräter
Der 25. Spieltag
Aus der Pause kam das Team von Trainer Klopp weiterhin mit Mkhitaryan, der sich zuvor unglücklich bei einem Schussversuch das Knie überstreckte (39.) und anzeigte, dass er raus muss. Doch der Armenier biss auf die Zähne und spielte weiter - in einer Partie, die auch nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild bot. Beide Teams hoben sich weiterhin auf, standen defensiv sicher. Und zwar bis die Schwarz-Gelben wieder Schwächen in der Hinterabteilung offenlegten: Peszko nahm Tempo auf der rechten Seite auf, zog locker an Gündogan vorbei. Ujah wurde mitgenommen, der von Hummels nicht erreicht wurde und Subotic ins Leere laufen ließ. In die Mitte gelangte das Leder zum komplett freien Deyverson - der Brasilianer aber setzte seinen angehobenen Schuss klar übers Tor (52.).
Horn reagiert glänzend - Aubameyang nimmt die Hand
Chancen der Schwarz-Gelben? Tatsächlich und weiterhin Fehlanzeige. Mehr als ein harmloser Schmelzer-Schuss war nicht zu erfassen (60.). Es wurde besser in Minute 66, als Horn einen von Maroh abgefälschten Direktschuss von Reus glänzend aus der Ecke kratzte. Es ging weiter mit einer dreisten Aktion von Aubameyang, der eine Flanke von Joker Kampl mit der Hand ins Tor bugsierte - es hagelte vollkommen zu Recht Gelb (71.).
Nahm einmal absichtlich die Hand zu Hilfe und hatte sonst wenig Offensivaktionen: Pierre-Emerick Aubameyang. Getty Images
Das Spiel zeichnete sich in den Schlussminuten wie folgt: Köln stand enorm tief und kam zu keinen Entlastungen mehr. So brachte Coach Klopp Immobile für Aubameyang und hoffte damit, dass noch der Lucky Punch gelingen würde. Der glückte jedoch nicht mehr. Es blieb beim 0:0. Dieses Ergebnis mussten die Geißböcke zum siebten Mal in dieser Spielzeit hinnehmen, während der BVB zum sechsten Mal in der Bundesliga in Serie ohne Niederlage blieb. Seit vier Partien setzte es nicht mal mehr ein Gegentor.
Bereits am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) geht es für Borussia Dortmund gegen Juventus Turin um den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse. Im Hinspiel stand in Italien ein 1:2. In der Bundesliga muss der BVB am Samstag (15.30 Uhr) als nächstes bei Hannover 96 antreten. Der 1. FC Köln empfängt dann zeitgleich den SV Werder Bremen.