BVB-Coach Peter Stöger vertraute im Vergleich zum 2:0 in Mainz , dem ersten Dortmunder Sieg nach zuvor acht Ligaspielen ohne Dreier, auf dieselben elf Akteure. Das hieß unter anderem: Aubameyang stürmte, daneben agierten Yarmolenko und US-Fußballer des Jahres Pulisic . Defensiv baute Weigl auf, während Sokratis und Toprak die Innenverteidiger gaben.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann nahm nach dem knappen 1:0 gegen den VfB Stuttgart drei Wechsel vor: Zuber, Amiri und Grillitsch durften anstelle von Schulz (nicht im Kader), Rupp (Bank) und Geiger (5. Gelbe Karte) von Beginn an ran.
BVB am Drücken - und TSG eiskalt
Was die Gäste registrieren musste und Coach Nagelsmann bereits im Vorfeld erwähnt hatte: Unter Neu-Trainer Stöger agierte der BVB erneut eher defensiv im 4-1-4-1-System, das sonst so gewohnte Offensivpressing fand kaum statt. Der Plan der Hausherren ging auch fast auf, denn die ersten 20 Minuten war die Borussia das bessere Team - und hatte Chancen aufs 1:0: Nach einem katastrophalen Grillitsch-Rückpass scheiterte Yarmolenko aus etwas spitzem Winkel frei vorm Tor (5.), ehe Pulisic flach abzog (9.), Aubameyang mit der Hacke scheiterte (14.) und Yarmolenko den Blick für den Nebenmann vermissen ließ (16.).
Keine Gegenwehr: Mark Uth hatte beim 1:0-Treffer in Dortmund wenig Mühe, weil Gegenspieler Jeremy Toljan hinfiel. imago
Mit der ersten echte Torannäherung der Sinsheimer dagegen fiel direkt das Tor - was Dortmund richtig ins Mark fahren sollte. Doch der Reihe nach: Schmelzer und Toprak rückten zu weit nach vorn, sodass sich Kaderabek im Rücken davonstehlen konnte. Im Zentrum hob beim Amiri-Abspiel unter anderem Sokratis das Abseits auf - und zudem fiel auch noch Toljan zu Boden. So hatte Uth nach dem Flachpass von Kaderabek im Zentrum keinerlei Probleme, aus kurzer Distanz auf 1:0 zu stellen (21.).
Mit seinen damit erzielten neun Saisontoren hatte der Top-Torjäger von 1899, der unter anderem beim FC Schalke 04 auf der Einkaufsliste stehen soll , seine persönliche Bestmarke aus der Saison 2015/16 bereits übertroffen.
Bundesliga, 17. Spieltag
Starkes Hoffenheimer Passspiel
Der Treffer ließ nicht nur den Signal-Iduna-Park verstummen, sondern die Mannschaft auch etwas rat- wie ideenlos zurück. Denn fortan dominierte Hoffenheim schier nach Belieben: Pressing-Attacken konterte die TSG-Defensive um Kapitän Vogt mit präzisem Passspiel, aufgetane Lücken wurden sofort für weitere Nadelstiche genutzt und die Führung insgesamt souverän bis zum Pausenpfiff verwaltet. Lediglich nach einem weiteren Aufbaufehler verbuchte der BVB noch eine Vier-gegen-zwei-Situation, die Kagawa und Yarmolenko aber zu schwach ausspielten (44.).
"Auba" übernimmt Verantwortung
Schlecht war der Auftritt des BVB im ersten Abschnitt beileibe nicht, doch es fehlte einfach in vielen Aktionen die Überzeugungskraft - was auch mit Wiederbeginn zu erkennen war: Während Guerreiro, Pulisic (46.) und Kagawa (49.) trotz ordentlicher Vorstöße keine Abschlüsse zustande brachten, durfte Amiri aus aussichtsreicher Lage volley feuern. Torwart Bürki war hier zur Stelle (49.).
Die Schwarz-Gelben ließen über weite Strecken den Ideenreichtum vermissen, 1899 tat sich nicht allzu schwer, das 1:0 clever zu verwalten. Erst ein Geschenk weckte den BVB schließlich auf: Nach einem Zuspiel von Yarmolenko zog Kagawa mit der Ballannahme direkt an Gegenspieler Posch vorbei und fiel nach einem klaren Kontakt zu Boden. Es gab Elfmeter (62.), den Aubameyang sicher ins rechte Eck verwandelte - sein 13. Saisontor (63.).
Matchwinner Pulisic
BVB-Coach Peter Stöger klatscht Matchwinner Christian Pulisic ab. imago
In der Folge deutete vieles aufs 1:1 hin, obwohl Hoffenheim immer noch spielerisch etwas überlegener war und kleinere Chancen verzeichnete. Und so sollte auch noch ein Treffer fallen - allerdings für die Borussia: Nach einem feinen Steckpass von Kagawa ging Pulisic steil, legte den Ball mit rechts am herauskommenden Torwart Baumann vorbei und legte ihn selbst vor dem ebenfalls lauernden Aubameyang mit links ins Tor (89.). Ein richtiger Lucky Punch, der dem BVB wichtige drei Punkte einbrachte.
Vor Weihnachten und vor der kurzen Winterpause muss Borussia Dortmund noch am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) beim FC Bayern ran - das Achtelfinale im DFB-Pokal wartet. Für Hoffenheim, das keines der letzten zehn Pflichtspiele den BVB gewonnen hat (sechs Niederlagen, vier Remis), geht es dann im neuen Jahr am 13. Januar bei Werder Bremen weiter.