Bert van Marwijk stellte auf Seiten von Borussia Dortmund gegenüber der 1:2 -Niederlage in Leverkusen am vergangenen Spieltag auf zwei Positionen um. Für den verletzten Brzenska und den Gelb-gesperrten Wörns kamen Metzelder und Kruska ins Team. Nur eine Änderung seiner Startformation nahm Hertha-Coach Falko Götz gegenüber dem 3:0 -Heimsieg gegen Kaiserslautern vor. Nach seiner Gelb-Sperre kam Simunic wieder ins Team zurück und verdrängte Madlung auf die Bank.
Beide Teams begannen die Partie mit viel Respekt, so dass in der Anfangsphase keine Torchancen zu verzeichnen waren. Das Spiel fand fast ausschließlich im Mittelfeld statt, da beide Defensiv-Reihen die jeweiligen gegnerischen Stürmer unter Kontrolle hatten. Erst in der 16. Minute musste BVB-Keeper Weidenfeller eingreifen. Marcelinho hatte Schröder auf der linken Angriffsseite eingesetzt. Schröder umkurvte Kringe und zog ab, doch Weidenfeller konnte abwehren und leitete damit sofort den Konter ein. Dabei ließ Odonkor alles stehen und tauchte gefährlich vor dem Hertha-Tor auf. Odonkors Schuss ging allerdings am Tor vorbei. Danach kam die Hertha besser ins Spiel. Zunächst hatte Pantelic die Führung auf dem Fuß, doch Weidenfeller hatte bei dieser eins-gegen-eins Situation das bessere Ende für sich (20.). Die Berliner blieben dran, konnten jedoch aus den sich bietenden Chancen kein Kapital schlagen. BVB-Torwart Weidenfeller reagierte noch einmal glänzend, als wiederum Pantelic nach einem Hertha-Konter über Cairo und Rafael frei vor ihm auftauchte (35.). Mit Distanzschüssen brachte sich die Borussia ins Spiel zurück, doch nacheinander scheiterten Kruska, Rosicky und Dede. Fünf Minuten vor der Pause konnte der BVB aber doch in Führung gehen. Die Hertha-Abwehr spielte bei einem langen Ball von Kringe auf Abseits, doch Smolarek war regelgerecht durchgebrochen und konnte den Ball vor dem zögernden Fiedler erreichen. Der Hertha-Keeper konnte den Ball zwar noch halten, doch der völlig freie Smolarek hatte keine Probleme, den am Boden liegenden Torwart mit dem Nachschuss zu schlagen. Hertha zeigte sich geschockt und versuchte sich, in die Pause zu retten, was aber gründlich misslang. Sekunden vor der Pause brachte Rosicky einen Freistoß von der Toraus-Linie vor das Tor der Berliner, wo kollektiver Tiefschlaf zu herrschen schien. Smolarek kam vier Meter vor dem Tor frei zum Kopfball. Unhaltbar für Fiedler nickte der polnische Stürmer den Ball mit dem Pausenpfiff ins Berliner Tor. Zur zweiten Halbzeit brachte Hertha-Coach Falko Götz den angeschlagenen Bastürk für Cairo. Die Hertha tat sich aber auch in der zweiten Hälfte schwer in der Vorwärtsbewegung, zumal sich der BVB mit der Führung im Rücken zurückgezogen hatte. Die Berliner hatten zwar viel Ballbesitz, außer einer Torchance für Pantelic in der 63. Minute kam aber kaum etwas Zählbares heraus. Doch auch diese Chance vergab der Hertha-Stürmer überhastet. Borussia Dortmund hatte sich gut in der Defensive eingerichtet und ließ kaum ein Durchkommen zu. In den entscheidenden Momenten stand den Westfalen auch noch das Glück zur Seite; so, als in der 70. Minute ein abgefälschter Marcelinho-Freistoß knapp über das Tor ging. Doch die Hertha schaffte es auch mit der Schlussoffensive nicht, die sichere Dortmunder Abwehr ins Wanken zu bringen. Dortmund ließ mit konsequentem Abwehrverhalten bis zum Schluss kaum eine Hertha-Chance zu, so dass es auch nicht ins Gewicht fiel, dass sich die Dortmunder in der zweiten Hälfte auf die Defensive konzentrierten und kaum Torchancen erspielten. Mit dem Sieg schaffte Borussia Dortmund den Anschluss an die oberen Regionen der Tabelle. Die Westfalen können wieder anfangen, vom lukrativen UEFA-Cup zu träumen, während Herthas Pläne vom Anschluss an die Tabellenspitze einen herben Dämpfer erhielten.