Personal: Gegenüber der Partie in Bremen (1:1) entschied sich Dortmunds Trainer Michael Skibbe zu einer dreifachen Personalkorrektur. Baumann und But verloren ihren Platz im Team, Nerlinger fehlte wegen eines Muskelfaserrisses. Berücksichtigt wurden statt dessen Häßler, Barbarez und Chapuisat. Duisburgs Coach Friedhelm Funkel nominierte im Vergleich zur Partie gegen Nürnberg (ebenfalls 1:1) Hoersen und Spies neu; Beierle fiel kurzfristig wegen einer Bauchmuskelzerrung aus, Hirsch fand sich zunächst auf der Bank wieder - genauso wie auf der Gegenseite Möller, dem nach zweieinhalbwöchiger Verletzungspause noch die Kraft für einen Einsatz über die volle Distanz fehlte.
Taktik: Michael Skibbe voll auf Angriff und brachte gleich fünf offensiv ausgerichtete Kräfte. Barbarez tat die Versetzung von der Außenbahn auf die Halbposition sichtlich gut, Häßler zeigte einen großen Aktionsradius. Friedhelm Funkel versuchte, dieser geballten Ladung an Angriffslust mit starrer Manndeckung bis ins Mittelfeld hinein zu begegnen. Die Gegenspieler wurden nicht übergeben, auch dann nicht, wenn sie ihre Räume wechselten. Die Pärchen hießen: Wohlert/Chapuisat, Hajto/Salou, Osthoff, Häßler, Komljenovic/Barbarez und Neun/Ricken.
Spielverlauf: Zehn Minuten Dortmunder Anlaufschwierigkeiten, in denen das exakte Zuspiel in die Spitze fehlte, beendete Nijhuis mit einem sehenswerten Paß über 50 Meter, der das 1:0 initiierte. Danach verlor die MSV-Abwehr explosionsartig die Stabilität, Dortmund war eindeutig bestimmend. Im Kreativzentrum spielten sich Häßler und Barbarez gegenseitig die Bälle zu, Reuter schaltete sich effektiv in den Aufbau mit ein und wurde so zum spiritus rector des 2:0. Hätte Barbarez in punkto Chancenauswertung nicht ein wenig geschludert, das Ergebnis wäre zur Pause schon um das eine oder andere Tor höher ausgefallen. Duisburg tat sich im Aufbau unheimlich schwer, die einzige nennenswerte Gelegenheit hatte Andersen, bezeichnenderweise nach einem Geschenk von Nijhuis. Nach der Pause befreite sich der MSV etwas aus der Umklammerung, ohne allerdings den Gegner ernsthaft ins Wanken zu bringen. Hoersen kümmerte sich um den eingewechselten Möller, Hirsch versuchte, die Kreise des Brasilianers Dédé einzuengen, der trotzdem seine beste Leistung zeigte, seit er in Deutschland ist.
Fazit: Ein hochverdienter BVB- Sieg, der zu niedrig ausfiel.
Es berichtet Thomas Hennecke