Bundesliga

SC Freiburg - Ritsu Doan: "Top sechs ist realistisch"

SC-Offensivspieler will seine Abschlussqualität verbessern

Doan: "Top sechs ist realistisch"

Will seine Ausbeute von sieben Treffern in der Vorsaison für den SC Freiburg verbessern: Ritsu Doan.

Will seine Ausbeute von sieben Treffern in der Vorsaison für den SC Freiburg verbessern: Ritsu Doan. IMAGO/Jöran Steinsiek

In der Schlussphase der vergangenen Saison gehörte Ritsu Doan zu den Spielern, denen die Müdigkeit nach vielen englischen Wochen und der WM-Teilnahme anzumerken war. Zum Vorbereitungsstart attestierte ihm Trainer Christian Streich "wieder viel frischer" zu wirken, und der Japaner bestätigte das. "Ich fühle mich schon sehr gut in Form, obwohl ich wegen der Nationalmannschaft nur drei Wochen Urlaub hatte", sagte der 25-Jährige, "aber ich hatte eine gute Zeit, ich war bei meiner Familie in Osaka und war sehr glücklich darüber."

Im Trainingslager in Schruns konnte der Offensivspieler trotzdem nicht bis zum Schluss mit auf den Platz, weil er in einer Einheit Schmerzen im Knie spürte, die auch dafür sorgten, dass er beim Testspiel vergangenen Samstag gegen Racing Straßburg nur von der Tribüne aus zuschauen konnte. In dieser Woche soll er aber wieder mit der Mannschaft trainieren, wenn auch dosiert.

Es war die beste Saison meiner Karriere, auch wenn ich es immer noch besser machen kann, speziell in Freiburg.

Ritsu Doan

Insgesamt 56 Spiele hat Doan in der Saison 2022/23 im Verein und für Japan gemacht. "Es war die beste Saison meiner Karriere", betonte er, "auch wenn ich es immer noch besser machen kann, speziell in Freiburg, da möchte ich mehr Tore schießen." Sein selbst gestecktes Ziel von zehn Treffern und zehn Vorlagen in allen drei Wettbewerben mit dem Sport-Club hat er verpasst, aber mit den jeweils sieben Toren und Assists kann er auch gut leben. "Ich habe viele Chancen in der Box kreiert, aber ich brauche bessere Abschlussqualitäten."

Doan: Schon nach der ersten Saison Fanliebling

In seiner Heimat haben ihn vor allem die Tore bei der WM in Katar gegen Deutschland und Spanien bekannter gemacht. "Niemand hatte gedacht, dass wir gegen so große Nationen gewinnen könnten", erzählte er. "Wenn ich durch die Stadt gehe, kommen Menschen zu mir und wollen Fotos machen." Das dürfte auch in Freiburg der Fall sein, denn der Japaner hat sich nicht nur mit seinen technischen Finessen, sondern auch seinen robusten Grätschen und seiner positiven Art gleich in der ersten Saison in die Herzen der Fans gespielt.

Er hatte keine Anpassungsprobleme, obwohl er immer noch mit der deutschen Sprache zu kämpfen hat. Vor allem mit dem Sprechen tut er sich schwer, aber auf dem Platz könne er inzwischen fast alles verstehen. Und wenn nicht, ist die Hilfe nicht weit. "Meine Teamkollegen und die Trainer haben mir nach den Meetings noch mal alles in Ruhe erklärt, wenn ich nicht mitgekommen bin." Nach eigener Einschätzung hat er unter Streich vor allem "die Intensität in der Defensivarbeit" verbessert, obwohl sie auch schon vorher von Roger Schmidt bei PSV Eindhoven eingefordert worden sei.

Auch mit seiner Mannschaft zeigt er sich rundum zufrieden, und traut ihr wieder einiges zu. "Top sechs ist für mich realistisch, nicht die Top vier, auch wenn es ein Traum wäre", sagte Doan, "aber wir müssen auf dem Boden bleiben, und wieder von Woche zu Woche schauen." Gefreut hat er sich darüber, dass das Team zusammen geblieben ist, und er sieht weiter einen Kampf um die Startplätze: "Auf meiner Position habe ich gute Konkurrenz mit Roland (Sallai, Anm. d. Red.) und Junior (Adamu)."

Daniela Frahm

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