Bundesliga

Diehls Ablöse soll deutlich steigen - Pinto vorerst nicht bei den Profis

Köln sucht Back-up für Schwäbe und Schmitz - Urbig nach Fürth

Diehls Ablöse soll deutlich steigen - Pinto vorerst nicht bei den Profis

Einssatzzeiten keineswegs garantiert: Kölns Nachwuchsstürmer Justin Diehl.

Einssatzzeiten keineswegs garantiert: Kölns Nachwuchsstürmer Justin Diehl. IMAGO/Eibner

Was Justin Diehl (18) die Zukunft bringen wird, bleibt auch nach Beginn der Transferperiode im Dunklen. Der Stürmer - dessen Beraterfirma dem 1. FC Köln nach dessen Lesart jegliche Bereitschaft zu Verhandlungen verweigerte - trainiert aktuell mit dem Regionalliga-Team der Geißböcke.

Belastbare Angebote gibt es für Diehl nicht. Wobei die kolportierte Ablöse von einer Million Euro wenig mit der Realität zu tun haben soll, der FC verlangt nach kicker-Informationen wohl deutlich mehr für diesen Spieler, dessen Vertrag bis 2024 läuft und der - je länger er in Köln bleibt - Gefahr läuft, zunächst einmal keine Einsatzzeiten zu bekommen, auch nicht in der U 23.

Für die vakante Position im Angriff verpflichteten die Kölner zu Beginn der Woche den Wolfsburger Joao Pinto (19). Da der VfL keine U 23 unterhält, konnte dieser Wechsel schnell über die Bühne gehen. Die Perspektive, Mitglied des Wolfsburger Profikaders zu werden, sah der Portugiese mittelfristig nicht.

Anders als beim FC, dessen Nachwuchs-Teams U 19 und U 23 durchaus als Sprungbrett gelten können. Diehl beispielweise kam in der vergangenen Saison auf vier Kadernominierungen und zwei Kurzeinsätze, absolvierte etliche Einheiten mit den Profis. Florian Dietz aus der U 23 gehörte bis zu seiner schweren Knieverletzung fest zum Stamm der Lizenzspieler.

Vergleicht man die Bilanz der beiden typ-ähnlichen Stürmer Diehl und Pinto, schneidet der Wolfsburger in einem Bereich besser ab als der Noch-Kölner. In 21 Ligaspielen erzielte Pinto 13 Tore und gab fünf Vorlagen, Diehl traf in 17 Ligaspielen neunmal und verbuchte einen Assist. Im Pokal, den der VfL nicht bestritt, traf Diehl fünfmal, davon allein dreimal im Erstrundenspiel gegen Rot-Weiß Essens U 19.

Köln zeigt klare Kante im Fall Diehl

Sportlich nehmen sich beide in ihrer aktuellen Entwicklungsstufe also nicht viel, tatsächlich überwiegen andere Aspekte bei diesen Personalien. Köln zeigte klare Kante, ließ sich auf keine Kompromisse ein, als offenbar wurde, dass Diehl seinen Weg nicht beim FC weitergehen will. Ob dies an den Finanzen lag oder an der fehlenden sportlichen Perspektive, ist nicht klar.

Dafür allerdings, dass man nun einen Spieler, der seit einem Dutzend Jahren am Geißbockheim ausgebildet wurde, möglichst teuer verkaufen will. Ebenso die Tatsache, dass man die Akteure fördert, die in Köln eine Chance suchen. Wie Joao Pinto eben. Anders als bei Diehl geplant - der für das Trainingslager der Profis (13. bis 21. Juli) fest gebucht war - wird der Neuzugang allerdings beim Regionalliga-Team bleiben, das bereits am letzten Juli-Wochenende sein erstes Spiel in der West-Staffel bestreitet. Ihm verbleiben so knapp drei Wochen, um sich mit den Kollegen einzuspielen.

Gesucht: Eine Nummer zwei und ein Rechtsverteidiger - Urbig nach Fürth

Was den Lizenzspieler-Kader angeht, sind die Kölner weiterhin auf der Suche nach einer Nummer 2 hinter Marvin Schwäbe. Talent Jonas Urbig wird nach nach Fürth ausgeliehen, die Vertragsverlängerung beim Effzeh bis 2026 ging am Mittwoch über die Bühne. Ursprünglich hatte der 19-jährige Nachwuchskeeper noch einen Vertrag bis 2024. 

Die Fahndung nach einem Rechtsverteidiger-Backup für Benno Schmitz läuft ebenso, dies allerdings mit der gebotenen Ruhe. Spieler wie U-19-Kapitän Meiko Wäschenbach können im Trainingslager diese Position ausfüllen. Er ist als Sechser ausgebildet, verfügt aber durchaus über das nötige Rüstzeug, auch hinten rechts zu verteidigen, bis ein Kandidat für diese Position gefunden wird.

Frank Lußem

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