Bundesliga

Diehl: Schon im Juli weg?

Sturmtalent lehnt das Angebot der Kölner zur Vertragsverlängerung ab

Diehl: Schon im Juli weg?

Hat sich gegen eine Perspektive beim 1. FC Köln entschieden: Justin Diehl.

Hat sich gegen eine Perspektive beim 1. FC Köln entschieden: Justin Diehl. IMAGO/Eibner

Wie vor dreieinhalb Jahren Florian Wirtz die Geißböcke quasi von einem Tag auf den anderen in Richtung Leverkusen verließ, steht nun Justin Diehl vor einem Wechsel. Die Agentur des Spielers lehnte ein Vertragsangebot der Kölner rundweg ab, der Verein reagierte, indem der Angreifer - eigentlich für die Zeit der Vorbereitung fest bei den Profis eingeplant - zum Training der U21 bestellt wurde, die in der Regionalliga spielt.

Wir haben ihm eine klare sportliche Perspektive aufgezeigt und er hat sich gegen diese Perspektive entschieden.

Steffen Baumgart

Trainer Steffen Baumgart erklärte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Justin hat uns mitgeteilt, dass er seine Zukunft nicht beim FC sieht. Wir haben ihm eine klare sportliche Perspektive aufgezeigt und er hat sich gegen diese Perspektive entschieden."

Mit diesem Verhalten sei "nicht mehr die Grundlage gegeben, dass wir ihn im Profikader entwickeln", führte der Trainer aus. Man respektiere die Entscheidung, so Baumgart, "genauso gilt es dann aber auch, unsere Entscheidung zu respektieren, dass wir unseren Fokus auf die Förderung anderer Nachwuchstalente legen."

Anders als im Fall Wirtz trifft den FC in dieser Personalie keine Schuld. Offenbar bestimmte die Agentur die Richtung, in die sich der Spieler nun bewegte. Letztlich bleibt wohl nur ein vorzeitiger Wechsel des bis 2024 beim FC unter Vertrag stehenden Spielers, der bereits wohlweislich die Kommentar-Funktion seines Instagram-Accounts deaktivierte.

Nowotny lobt Diehls "großes Potenzial"

Diehl wird allenthalben eine große Zukunft prophezeit, ebenso aber auch von neutraler Seite bescheinigt, dass seine Entwicklung längst nicht abgeschlossen ist. DFB-Trainer Jens Nowotny sagte dem "KSTA", der Spieler verfüge über "überragende Fähigkeiten in der Offensive. Es ist große Klasse, was er mit Ball und Gegner anstellen kann. Er hat Voraussetzungen, die in der Offensive gesucht werden: Er hat den Mut, es nicht nur mit einem, sondern gleich mit mehreren Gegenspielern aufzunehmen. Dazu ist er ungemein schnell. Dass er großes Potenzial hat, sieht jeder." Doch ebenso gilt: "An Körperlichkeit, Stabilität und Robustheit im Zweikampf muss er sicher noch arbeiten. Der Sprung vom Junioren- in den Erwachsenenbereich ist ein großer und nicht einfach."

Seit 2011 spielt Diehl für den FC, er kam als Sechsjähriger zum Klub, bei dem er die Entwicklung nahm, die ihn nun offensichtlich in den Fokus anderer Klubs rücken lässt. Aber auch in die Gefahr, einen Entwicklungsknick zu erleiden. Mit der Behutsamkeit, die gerade junge Spieler beim FC erfahren, ist nicht überall zu rechnen.

Frank Lußem

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