2. Bundesliga

Hannovers nächster Anlauf mit Ezeh

Hannover: Rückkehr nach Disziplinarstrafe

"Die Tür für ihn ist offen": Nächster Anlauf mit Ezeh

Hannovers Brooklyn Ezeh ist wieder im Training.

Hannovers Brooklyn Ezeh ist wieder im Training. IMAGO/Jan Huebner

Die entscheidende Nachricht teilte Stefan Leitl zur Wochenmitte mit. "Brooklyn Ezeh trainiert wieder mit", so Hannovers Trainer, und die vermeintliche Selbstverständlichkeit hat bei diesem Spieler eine tiefere Bedeutung. Nach einigen Irrungen und Wirrungen steht der 22-Jährige im ausverkauften Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FC St. Pauli am kommenden Sonntag zumindest im 96-Kader. So jedenfalls ist es geplant. Leitl zum weiteren Verlauf in dieser Woche: "Er hat jetzt diese Trainingseinheiten, um zu zeigen, dass er spielen kann und bereit dafür ist. Dann treffen wir eine Entscheidung."

Mühsam herangearbeitet

Es ist der nächste Anlauf für den im vergangenen Sommer von Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden zu den Niedersachsen gewechselten Akteur. Hintergrund des Transfers damals: Hannover suchte nach einem tauglichen Back-up für Top-Spieler Derrick Köhn auf der linken Schiene. Als Köhn in der Winterpause zu Galatasaray Istanbul wechselte, schien die Stunde für Ezeh zu schlagen. Doch wegen massiver mentaler Probleme verpasste dieser zu Jahresbeginn den Anschluss, musste sich für einige Zeit in intensive Behandlung begeben und sich danach im zunächst isolierten Einzeltraining wieder mühsam heranarbeiten. Vor knapp zwei Wochen und nach einem zwischenzeitlichen Einsatz beim 3:0 in Magdeburg öffnete er dann jedoch eine neue "Baustelle": Er verpasste die Abfahrt des Mannschaftsbusses ins Trainingscamp vor dem Heimspiel gegen Schalke (1:1) und wurde daraufhin vorübergehend vereinsintern gesperrt. Nach Ablauf der Disziplinarstrafe und einer auskurierten, leichteren Sprunggelenkverletzung folgt nun das nächste Kapitel in Ezehs Geschichte bei Hannover 96, es soll endlich ein gutes werden.

Keine andere Alternative für links

Begünstigt wird Ezehs Chance aufs Comeback durch die Personalsituation in Stefan Leitls Kader. "Wir haben nach wie vor keinen anderen gelernten linken Außenverteidiger im Kader", sagt der Trainer, der auf der betreffenden Seite nach dem Köhn-Abgang mit Innenverteidiger Bright Arrey-Mbi und zuletzt Jannik Dehm, eigentlich Rechtsverteidiger, improvisiert hatte. Nun wartet Leitl auf Ezeh: "Die Tür für ihn ist offen."

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Das ist freilich kein Freifahrtschein. Spielen lassen nur um des Spielens willen wird Leitl seinen Rückkehrer nicht. Auch wenn die Aussichten, doch noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen, allmählich schlechter werden, gilt für 96, mit noch möglichst vielen Punktgewinnen ein gutes Abschlussergebnis zu erzielen. Dafür setzt Leitl auf jene Akteure, die sich am meisten für einen Einsatz anbieten: "Wir wollen das Maximale aus der Saison herausholen. Und entsprechend werden wir aufstellen."

Michael Richter

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