Bundesliga

Die Problemzonen des VfB Stuttgart

Laufleistung, Chancen, Standards

Die Problemzonen des VfB

Es läuft nicht rund beim VfB Stuttgart.

Es läuft nicht rund beim VfB Stuttgart. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Denn nur in zwei Partien "gewann" Stuttgart die Kategorie Laufleistung: bezeichnenderweise beim 1:1 gegen RB Leipzig und beim 2:2 gegen den FC Bayern. Beide Male gelang unter Ex-Trainer Pellegrino Matarazzo also ein Achtungserfolg, als die Mannschaft einen qualitativ besseren Gegner mit einer Grundtugend bekämpfte. 110,9 Kilometer spulen die VfB-Profis pro 90 Minuten ab im Schnitt. Unterboten wird das lediglich von Leipzig (110,8), Bayer Leverkusen (110,7), dem VfL Bochum (110,6) und Borussia Mönchengladbach (109,6).

Auch in Sachen Standards herrscht Nachholbedarf - sowohl offensiv als auch defensiv kann Michael Wimmer, der die Truppe mindestens bis zur Winterpause führen wird, hier ansetzen. 5,6 Standard-Tore respektive -Gegentore, das ist der Ligaschnitt. Der VfB hat deren sechs kassiert, jedoch nur vier erzielt. Das mutet umso seltsamer an, als dass der Tabellen-16. in der Regel mit Dreierkette agiert, also wie beispielsweise in Dortmund mit Konstantinos Mavropanos, Waldemar Anton und Dan-Axel Zagadou drei groß gewachsene Innenverteidiger in der Startelf stehen. Das sollte eigentlich ein Trumpf sein bei ruhenden Bällen, zumindest im Quervergleich zu Viererketten-Teams.

Fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor

Dafür steht - mal abgesehen von der Klatsche in Dortmund - die Defensive recht ordentlich, lässt sie doch 5,5 Chancen pro Partie zu. Der Liga-Schnitt liegt hier bei 5,6. Problematischer scheint da schon das Thema Offensive. Silas, Serhou Guirassy & Co. erspielen sich im Schnitt lediglich fünf Gelegenheiten pro Partie (Liga: 5,6). Allerdings stellt dies nun auch keinen dramatischen Qualitätsunterschied zur Konkurrenz dar. Stärker ins Kontor schlägt mutmaßlich die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten, nutzt der VfB doch nur 23,6 Prozent seiner Gelegenheiten, während es im Liga-Schnitt 28,2 sind. Nur Hertha BSC (23,3) ist in dieser Kategorie schlechter, selbst die in der Tabelle hinter dem VfB platzierten VfL Bochum und Schalke 04 (je 23,9) sind minimal besser.

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Dass Wimmer sein Hauptaugenmerk auf das Thema Angriff richten sollte, untermauern auch zwei weitere Werte: Pro 90 Minuten finden 61,9 Pässe der Stuttgarter im vorderen Drittel ihren Abnehmer. Klingt nach viel, sind aber gute zehn weniger als der Ligaschnitt (72,5) und bedeutet Rang 14 in diesem Ranking.

Neben dieser Kombinationsschwäche erschwert den Cannstattern auch fehlende Durchschlagskraft der Offensiven, einen Gegner permanent unter Druck zu setzen. In Sachen "Eindringen in den Strafraum" schneiden nur die TSG Hoffenheim, Hertha und Gladbach schlechter ab. 26-mal pro Partie dribbeln oder passen sich die Schwaben in den Sechzehner - Flanken und Standards sind hier ausgenommen. Der Ligaschnitt liegt bei 29,3.

Benni Hofmann

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