Bundesliga

FC Augsburg: Die Luft für Heiko Herrlich wird immer dünner

Augsburg: Die Namen Weinzierl und Baum kursieren

Die Luft für Herrlich wird immer dünner

Stürmische Zeiten: Bei Heiko Herrlich und dem FC Augsburg läuft es nicht rund.

Stürmische Zeiten: Bei Heiko Herrlich und dem FC Augsburg läuft es nicht rund. imago images

Der Abwärtstrend des FC Augsburg hält an, und Anzeichen für eine Wende gibt es nicht. Das 0:2 gegen Wolfsburg war die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen, einmal mehr enttäuschte neben dem Ergebnis auch das Auftreten der Mannschaft, besonders in der zweiten Halbzeit. Weder spielerisch noch in der Tabelle kommt der FCA vom Fleck, während die Konkurrenten im Keller aufholen. Gefährliche Tendenzen, die automatisch dazu führen, dass der Trainer in den Blickpunkt rückt.

Herrlich kann die Kritik an der Spielweise nachvollziehen und ist selbst unzufrieden. Nach seinem 100. Spiel als Bundesligatrainer wollte er sich am Samstag nicht mit einer Diskussion um seine Person befassen: "Meine Aufgabe ist, Spiele vorzubereiten, das Training zu leiten und Spiele zu analysieren. Darauf konzentriere ich mich - und nicht auf meine Befindlichkeit."

Trainersteckbrief Herrlich
Herrlich

Herrlich Heiko

Reuters Rückendeckung ist nur bedingt eine Jobgarantie

Manager Stefan Reuter blockt eine Debatte um Herrlich bislang ab: "Bei uns stellt sich die Trainerdiskussion nicht." Die Nachfrage, ob sich das nach den nächsten Partien in Leipzig und gegen Leverkusen ändern könnte, beantwortete er in der ARD mit "Nein". Das sollte man aber weniger als Jobgarantie verstehen, sondern vielmehr als Antwort, die ein Manager eben geben muss, wenn er die Lawine nicht sofort lostreten will.

Sportliche Argumente, die Reuters demonstratives Vertrauen in seinen früheren Mitspieler untermauern würden, gibt es seit Wochen nicht. Tritt der FCA am kommenden Freitag in Leipzig erneut so auf wie gegen Wolfsburg, könnte es für Herrlich eng werden. Die Luft für den Trainer wird immer dünner, er braucht dringend gute Leistungen und Ergebnisse. Reuter nimmt dafür auch die Spieler in die Pflicht: "Die ganze Mannschaft ist gefordert, geschlossen und gut aufzutreten." Das gelang gegen Wolfsburg höchstens in der ersten Halbzeit, danach ließ der FCA alles vermissen, was für ein Aufbäumen nötig gewesen wäre.

Auch Reuter könnte hinterfragt werden

Im Umfeld des Vereins kursieren bereits die Namen zweier Ex-Trainer: Markus Weinzierl und Manuel Baum. Zwischen Baum und dem FCA riss der Kontakt nie ab, schon bei der Trennung 2019 hielten beide Seiten eine künftige Zusammenarbeit für denkbar. Die Amtszeit von Weinzierl endete 2016 im Disput mit Reuter - ob da ein unbelasteter Neuanfang möglich wäre?

Allerdings: Muss Herrlich gehen, stellt sich auch die Frage nach Reuter. Der Geschäftsführer Sport hat gerade in Bezug auf die Trainerposition in den vergangenen zwei Jahren keine guten Entscheidungen getroffen. Die Installation von Jens Lehmann als Co-Trainer für Baum ging völlig in die Hose. Martin Schmidt blieb anschließend weniger als ein Jahr im Amt. Nun droht auch Herrlich früh zu scheitern. Für Reuter wäre das eine bittere Niederlage.

David Bernreuther

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