Bundesliga

DFB verteidigt Hand-Entscheidung in Hoffenheim

DFB-Experte Drees erklärt Vorgehen des VAR

DFB verteidigt Hand-Entscheidung in Hoffenheim

Dr. Jochen Drees, beim DFB zuständiger Projektleiter für den Bereich Video-Assistent.

Dr. Jochen Drees, beim DFB zuständiger Projektleiter für den Bereich Video-Assistent. picture alliance

Die Erklärung von Dr. Jochen Drees im Wortlaut:

"Grundlage der Überprüfung durch den Video-Assistenten ist zunächst immer die vom Schiedsrichter auf dem Platz getroffene Entscheidung in den bekannten und durch das VA-Protokoll vorgegebenen Kategorien (Strafstoß, Rote Karte, Tor, Spielerverwechselung).

Nach der Überprüfung der jeweiligen Situation darf der Video-Assistent nur eingreifen und einen Review mit ggfs. Änderung der Entscheidung empfehlen, wenn er einen zweifelsfreien und evidenten Beleg für einen Fehleinschätzung des Schiedsrichters gefunden hat.

Beim von Schiedsrichter Robert Hartmann gegebenen Hand-Strafstoß beim Spiel in Hoffenheim wurde die Situation mit allen zur Verfügung stehenden Kameraperspektiven überprüft. Dementsprechend ist das Nicht-Eingreifen des Video-Assistenten als korrekt zu bewerten."

In der von der ARD-Sportschau angebotenen Kameraperspektive unter zusätzlichem Einsatz einer (animierten) Lupenvergrößerung scheint es so, als berühre der Ball die Hand des Hoffenheimer Spielers nicht. Jedoch liefern auch diese Bilder keinen zweifelsfreien Beleg dafür. Aus weiteren Kameraperspektiven, die der VA ebenfalls überprüft hat, sieht es im Gegensatz dazu so aus, als habe die Hand des Verteidigers den Ball touchiert, bevor es zu dem Kontakt des Balls am Kopf des Spielers kommt. Diese Perspektiven machen einen Ball-Hand-Kontakt möglich und auch wahrscheinlich.

Demzufolge ist es in dieser speziellen Situation für den Video-Assistenten nicht möglich gewesen, einen zweifelsfreien, bildlichen Beleg zu finden, dass die Entscheidung des Schiedsrichters falsch war und dementsprechend ist das Nicht-Eingreifen des Video-Assistenten als korrekt zu bewerten.

Technische Hilfsmittel, wie Lupenvergrößerung, animierte Bilder, etc. werden im Überprüfungsprozess des Video-Assistenten grundsätzlich nicht eingesetzt, da ganz bewusst auf eine detektivische Suche verzichtet werden soll und der Video-Assistent nur bei klaren, offensichtlichen Fehlentscheidungen eingreift, die auf der Grundlage aller Kamerabilder, die auch jedem Zuschauer zur Verfügung stehen, basieren."

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Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - SC Freiburg