Bundesliga

DFB, Katar, Rose: Was Eberl nach elf Monaten Pause sagt

Leipzigs Geschäftsführer ist zurück auf der Bühne Bundesliga

DFB, Katar, Rose: Was Eberl nach elf Monaten Pause zu sagen hat

Marco Rose (vorne) und Max Eberl (3. von rechts) kennen sich gut aus Mönchengladbach.

Marco Rose (vorne) und Max Eberl (3. von rechts) kennen sich gut aus Mönchengladbach. IMAGO/Picture Point LE

Es schien ein wenig, als hätte sich da etwas angestaut. Und am Freitag musste es mal raus: Max Eberl, schon zu Zeiten als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach immer ein Garant für eine Meinung zu jedem Thema, sprach während seiner Antritts-PK bei RB über aktuelle Themen rund um den Fußball.

Abseits der Fragen zu ihm und seinen neuen Aufgaben bei RB Leipzig äußerte sich Eberl auch ...

... zur Lage beim DFB und der Nationalelf:

"Ein Wandel beim DFB wäre schon wichtig und gut", findet Eberl.  Er sehe da "einiges an Verbesserungspotenzial." Die Entscheidung des Abschieds von Direktor Oliver Bierhoff hält er für richtig. "So leid es mir tut, aber es ist gut, wenn es mal einen anderen Input gibt."

Es sei "enttäuschend" gewesen, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Katar die Vorrunde nicht überstanden hat. Bierhoff habe es "sehr lange sehr gut gemacht". Aber auch Eberl habe gemerkt, dass "wenn man lange irgendwo ist, man vielleicht Scheuklappen auf hat und nicht mehr alles merkt". Er sehe "große Probleme", die auf den deutschen Fußball zukommen.

Max Eberls PK zum Nachlesen

So müsse man sich grundsätzlich "über Strukturen Gedanken machen". Vor allem angesichts der Tatsache, dass es beispielsweise auf den Außenverteidigerpositionen oder im Sturm erhebliche Nachwuchsmängel gebe. Eberl denkt da auch bis in die untersten Bereiche. "Müssen Leistungszentren schon in der U 8 oder U 9 beginnen?" Man dürfe sich auch nicht über Erfolge definieren. "Da gibt es einiges zu tun - und ich bin gespannt, wie es hier aussieht."

... über seinen Blick auf den Fußball und die WM in Katar:

Seine Sicht auf die Dinge habe seine Fußball-Auszeit eher bestärkt als ins Wanken gebracht, betont Eberl. "Ich hoffe, dass uns die WM in Katar sensibilisiert, was uns im Fußball wichtig ist. Es darf Dimensionen nicht überschreiten." Kolportierte 200 Millionen Euro Gehalt für Cristiano Ronaldo in Saudi-Arabien seien schlicht nicht mehr verständlich: "Da muss man aufpassen, dass wir die Menschen nicht abstoßen."

Eberl betont, es gehe darum, "die Basis nicht zu verlieren. Ist die totale Vermarktung der richtige Weg? Wir sollten alles dem Spiel unterordnen, nicht dem Business drumherum". Bemerkenswerte Aussagen. Besonders vor dem Hintergrund, dass Leipzig zum Imperium der Marketing-Könige des Red-Bull-Imperiums gehört.

... zu seinem Verhältnis zu Marco Rose:

Mit Rose arbeitete Eberl bereits in Mönchengladbach zusammen - bevor Rose nach nur einer Spielzeit nach Dortmund weiterzog. "Es wurde suggeriert, es habe einen Bruch gegeben", schildert Eberl, widerspricht aber: "Es war das Gegenteil der Fall." Er habe ein gutes Verhältnis zum RB-Coach und sei lediglich "traurig" gewesen, weil er Rose am Niederrhein "sehr gern länger behalten hätte".

Der Austausch zwischen beiden habe sich während seiner Auszeit dann allerdings intensiviert. Über Roses Engagement bei den Sachsen habe er sich dann "sehr gefreut". 

jim