Bundesliga

Deutscher Fußball plötzlich an der Weltspitze

Kommentar

Deutscher Fußball plötzlich an der Weltspitze

Robert Lewandowski wurde bei den FIFA Awards 2020 als Weltfußballer ausgezeichnet.

Robert Lewandowski wurde bei den FIFA Awards 2020 als Weltfußballer ausgezeichnet. Getty Imaged

Diese FIFA-Awards hellen den getrübten Blick auf den in den vergangenen Monaten von vielen Kontroversen getriebenen deutschen Fußball auf. Er wird im Ausland ohnehin weniger kritisch gesehen als hierzulande.

Hinzu kommt: Zur Elite im engsten Kreis der Gewinner und Nominierten zählen drei weitere Persönlichkeiten, deren Wirken und Erfolge ebenfalls abstrahlen: Der zum zweiten Mal in Folge zum Welttrainer gekürte, global enorm geschätzte Liverpool-Manager Jürgen Klopp, der die Reds nach 30 Jahren wieder und erstmals in der Premier League zum englischen Meister machte, Bayerns im In- und Ausland viele überraschender Tripletrainer Hansi Flick sowie die Dänin Pernille Harder, die mit dem VfL Wolfsburg das Double gewann, ehe sie zum FC Chelsea wechselte.

Gewinner der kicker-Kanone spielt jetzt mannschaftsdienlicher

Lewandowski und Harder, Deutschlands Fußballer und Fußballerin des Jahres, sicherten sich auf dem Weg zur nationalen Meisterschaft zudem die kicker-Torjägerkanone. Wer andere buchstäblich übertreffen will, auch seine Nebenleute, der muss ausgeprägten Ehrgeiz und einen gewissen Egoismus ausleben. Dass Lewandowski zum Weltfußballer gewählt wurde, nachdem er sich zu einem mannschaftsdienlicheren Stürmer entwickelt hatte, sagt viel Gutes aus über die Teamfähigkeiten der Münchner Triplegewinner.

Die Präsenz von Lewandowski und Neuer, ebenso Flick und Harder, auf dem diesmal virtuellen roten Teppich des Weltfußballs verdeutlicht gleichzeitig die Spitzen- und Ausnahmestellung der Bayern und der Wölfinnen in den ersten deutschen Ligen. Zwei Klubs, in denen unter komfortablen wirtschaftlichen Voraussetzungen eben auch international erstklassig und somit beispielhaft gewirtschaftet wird. Was gleichermaßen für den FC Liverpool gilt.

Bundesliga ermöglicht verantwortungsvollen Re-Start

Und doch wäre aus all dem in diesem Jahr nichts geworden, hätte nicht allen voran die Bundesliga einen insgesamt verantwortungsvollen Re-Start ermöglicht. So gesehen - und ohne die so beeindruckenden wie herausragenden persönlichen Leistungen der Geehrten und Nominierten schmälern zu wollen - gehört der deutsche Fußball im Jahr der Corona-Krise doch tatsächlich in die Weltspitze.

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