Bundesliga

Der VfB Stuttgart und das Gedränge in der Innenverteidigung

Für Stuttgarts Abwehrzentrums hat der Trainer personell die Qual der Wahl

Der VfB und das Gedränge in der Innenverteidigung

Mischt im VfB-Training mitunter aktiv mit: Bruno Labbadia.

Mischt im VfB-Training mitunter aktiv mit: Bruno Labbadia. IMAGO/Sportfoto Rudel

In der Vorwoche beim 0:2 in Freiburg hatte Labbadia noch auf Mavropanos verzichtet. Nach einer schwachen Trainingswoche, erkennbarer Müdigkeit und einem Vieraugengespräch, was angesichts des verspäteten Einstiegs des Griechen in die Vorbereitung keine größere Überraschung war, meldet er sich jetzt gegen den 1. FC Köln wieder einsatzbereit. Zur Freude seines Chefrainers, dem er damit allerdings auch die Qual der Wahl aufhalst. Labbadia wird sich entschieden müssen, wen er aus dem Trio Mavropanos, Dan-Axel Zagadou und Hiroki Ito aus dem Team nimmt.

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Dem ehrgeizigen Griechen eine weitere Pause zu verordnen, dürfte diesem kaum gefallen. Egal, ob er in den Partien davor, wie zum Beispiel beim 0:2 gegen Werder Bremen, ebenfalls den einen oder anderen Aussetzer auf seine Kappe nehmen musste. Fehler, die er nicht exklusiv hat. Auch Zagadou leistete sich bei seinem Startelfdebüt unter Labbadia zwei Fouls, die zu den beiden Elfmetern und zum 1:2 in der Vorwoche im Breisgau führten. Den Franzosen sofort wieder aus dem Team zu nehmen, wäre sportpsychologisch wie sportlich - trotz aller berechtigter Kritik an ihm - wenig sinnvoll. Außerdem braucht der bis zu seiner Verletzung (Bänderriss im Knöchel) im Trainingslager im Januar im spanischen Marbella überzeugendste Abwehrmann nach seinem Comeback Spielpraxis, um best- und schnellstmöglich Rhythmus und Anschluss zu finden. Bliebe also noch Ito, der allerdings in den gesamten Wochen unter dem neuen Cheftrainer die stabilsten Leistungen abgeliefert und sich seinen Startplatz mehr als verdient hat.

Beantwortet Sosas Erkältung alle Fragen?

Was tun, spricht Zeus und fragt nicht Landsmann Mavropanos, sondern Labbadia. Ein Ausweg aus diesem Dilemma könnte in Borna Sosa liegen. Der Kroate, der mit der Nationalmannschaft bei der WM in Katar Platz 3 erreicht hat, musste am Dienstag und Mittwoch wegen einer Erkältung alle drei Trainingseinheiten sausen lassen. Am Donnerstag soll der Linksfüßer zwar wieder auf den Rasen zurückkehren. Doch sein Gesundheitszustand muss erst noch geklärt werden. Sollte Sosa, der außerdem wegen Leistenproblemen eine längere Verletzungspause nach der Weltmeisterschaft einlegen musste und erst vor Kurzem zurückgekehrt ist, nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein, könnte Ito nach links rücken und Labbadias Gedankenspiele in Sachen Innenverteidigung ad acta legen. Der frühere Nationalstürmer wird sich sicher bis zum Abschlusstraining Zeit lassen. Aber einfacher wird es deswegen nicht werden.

George Moissidis

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