Bundesliga

Der schwere Weg des Ishak Belfodil bei der TSG Hoffenheim

Hoeneß nimmt Druck vom Stürmer

Der schwere Weg des Ishak Belfodil

Hoffenheims Ishak Belfodil hatte eine lange Leidenszeit.

Hoffenheims Ishak Belfodil hatte eine lange Leidenszeit. imago images

Denn seit jenem denkwürdigen Remis am 9. Februar 2019 ist einiges passiert beim Franko-Algerier. Zunächst ziemlich viel Gutes. Belfodil war im Sommer 2018 gekommen aus Bremen mit dem Versprechen eines vielseitigen wie talentierten Offensivspielers, aber auch dem Ruf eines Klub-Hoppers und nicht gerade pflegeleichten Profis. Vier Ligatreffer hatte er bis zum Februar 2019 auf dem Konto. Der Doppelpack gegen den BVB markierte den Auftakt zu einer famosen Restrunde, an deren Ende Belfodil auf satte 16 Tore in der Bundesliga kam. Dennoch hielt jene Saison, die erste in der Karriere des damals 27-Jährigen, in der er in einer Top-5-Liga auf eine herausragende Quote kam, keinen schönen Schlusspunkt bereit: Am 34. Spieltag beim 2:4 in Mainz musste Belfodil nach 32 Minuten verletzt vom Feld.

Doch es kam noch schlimmer: augenscheinliche medizinische Fehleinschätzungen - zwischen Kreuzbandläsion und Kreuzband- wie Meniskusriss besteht schließlich ein erheblicher Unterschied - in der Folge zu frühe Wiederaufnahme von Training und Spiel, Streit zwischen Klub, Ärzten und Profi. Belfodil erhob Vorwürfe gegen den Klub, sprach von Fehldiagnosen und Druck, der ausgeübt worden sei. Parallel arbeitete der 1,91-Meter-Mann an seinem Comeback und kämpfte sich nach monatelanger Pause zurück auf den Trainingsplatz und schließlich zum ersten Bundesliga-Einsatz seit September 2019. Just im September 2020 war das, als er am ersten Spieltag gegen den 1. FC Köln eingewechselt wurde. Doch nur wenige Wochen später der nächste herbe Rückschlag: eine Infektion mit COVID-19.

Spielersteckbrief Belfodil
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Hoeneß nimmt Druck von Belfodils Schultern

"In einer Phase, in der er den nächsten Schritt gemacht hat, wurde er zurückgeworfen von einer Corona-Erkrankung", schildert Sebastian Hoeneß. "Sowohl er als auch andere bei uns und bundesligaweit hatten damit zu kämpfen. Das ist schon sichtbar", sagt der Trainer. Die Folgen des Infekts können offenbar selbst bei bestens trainierten und medizinisch überwachten Athleten tückisch und langwierig sein. Kein Wunder, dass sich Belfodil noch harttut. Einen Rhythmus kann er nach dieser langen Pause und dem Rückschlag durch COVID-19 kaum haben. "Ishak hatte eine lange Leidenszeit", weiß Hoeneß und attestiert seinem Schützling großen Ehrgeiz: "Er ist am ungeduldigsten mit sich selber." Dabei müsse er einfach nur weiter so arbeiten auf dem Trainingsplatz, nimmt Hoeneß Druck von Belfodils Schultern zwei Tage, bevor sich mit dem Duell beim BVB am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Februar 2021 ein Kreis schließt. "Alles andere", ist sich Hoeneß sicher, "wird von selbst kommen."

Benni Hofmann

Längste Serien ohne Gegentor: Casteels Dritter, Hildebrand unschlagbar