2. Bundesliga

HSV News | Der Okugawa-Deal und die Gründe

Der HSV benötigt eigentlich Defensivkräfte, verpflichtet aber zunächst einen Offensivmann

Der Okugawa-Deal und die Gründe

Masaya Okugawa spielt in der Zweitliga-Rückrunde auf Leihbasis beim HSV.

Masaya Okugawa spielt in der Zweitliga-Rückrunde auf Leihbasis beim HSV. IMAGO/eu-images

Was auf den ersten Blick widersprüchlich aussieht, ergibt beim genauen Hinsehen durchaus Sinn. Masaya Okugawa ist zwar ursprünglich ein offensiver Mittelfeldspieler, kann jedoch auch auf den Außenbahnen eingesetzt werden. Dort also, wo sich der HSV im vergangenen Sommer mit Bakery Jatta, Jean-Luc Dompé, Ransford Königsdörffer und Levin Öztunali ursprünglich bestens aufgestellt sah. In der Hinserie aber überzeugte einzig Rechtsaußen Jatta mit sechs Pflichtspieltreffern und drei Vorlagen, links hinkte Dompé, auch wegen immer wieder kehrender Hüftprobleme hinter den eigenen Ansprüchen und denen des Vereins hinterher.

Königsdörffer und insbesondere Öztunali blieben nahezu alles schuldig. Deshalb kommt nun der 27-jährige Okugawa. "Masaya kennt die Liga und wird uns mit seiner kreativen und mutigen Spielweise speziell auf den Außenbahnen helfen, unsere Torgefährlichkeit weiter zu erhöhen", erklärt Sportdirektor Claus Costa und ist überzeugt: "Mit ihm erhöhen wir die Qualität in unserer Offensive und verbessern sie auch in der Breite."

Ausgebremst von Verletzungen: Nur zwei Kurzeinsätze in Augsburg

Für Okugawa bedeutet der Wechsel gleichzeitig auch ein Wiedersehen mit Tim Walter. Ausgebildet bei RB Salzburg, war der Offensivallrounder in der Spielzeit 2018/19 an Holstein Kiel ausgeliehen, absolvierte dort unter dem amtierenden Hamburger HSV-Trainer eine sehr ordentliche Saison mit fünf Treffern. Der Durchbruch in Deutschland gelang Okugawa bei Arminia Bielefeld, wo er in der Bundesligasaison 2021/22 acht Tore erzielte. Nach dem Doppelabstieg mit den Ostwestfalen - trotz fünf Treffern und zehn Assists in der zurückliegenden Zweitliga-Saison - ging es für ihn im vergangenen Sommer zum FC Augsburg. Dort aber bremste ihn während der Hinserie zunächst ein Schlüsselbeinbruch und später eine Fuß-Verletzung aus, am Ende standen lediglich zwei Kurzeinsätze.

Bereits am Freitag hatte Okugawa in Hamburg den Medizincheck absolviert, soll in der Hansestadt wieder seinen Rhythmus finden - und dem HSV zum Aufstieg verhelfen. "Er passt sehr gut zu unserer Mannschaft und zu unserem Stil, weil er auch eine sehr hohe Bereitschaft in der Arbeit gegen den Ball mitbringt", sagt Costa. Und hofft darauf, dass die Außenbahn mit einer weiteren nominell hochwertigen Alternative, wie schon im Sommer erhofft, endlich zum Prunkstück wird. 

Sebastian Wolff

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