2. Bundesliga

Der HSV-Plan mit Levin Öztunali

Uwe Seelers Enkel soll nicht nur Emotionen auslösen

Der HSV-Plan mit Öztunali

Levin Öztunali kam bei Union Berlin zuletzt so gut wie gar nicht zum Einsatz.

Levin Öztunali kam bei Union Berlin zuletzt so gut wie gar nicht zum Einsatz. IMAGO/Matthias Koch

Der 27-jährige Offensivallrounder ist nach Guilherme Ramos und Immanuel Pherai der dritte Neuling dieses Sommers. Und mit seiner Geschichte der Spektakulärste. Der Enkel von Uwe Seeler, vor zehn Jahren als Teenager aus der HSV-Jugend zu Bayer Leverkusen gewechselt, versucht den Fokus aufs Sportliche zu lenken, sagt: "Ich möchte meine Leistung bringen und der Mannschaft mit meiner Schnelligkeit und meiner Stärke in Eins-gegen-eins-Situationen helfen. Ich will mithelfen, dass wir unsere Ziele erreichen und glaube, dass ich auch den jüngeren Spielern Sicherheit geben kann."

Doch er weiß auch, dass er nicht nur als Neuling vom 1. FC Union wahrgenommen wird, sondern vor allem eben auch als der Enkel vom großen Idol. Nach seinem Weggang, erklärt er, habe er den HSV nie aus den Augen verloren, auch weil "uns Uwe" nach dem von Nebengeräuschen begleiteten Abschied zu Lebzeiten immer gehofft hatte, dass sein Enkel nochmal zurückkehrt. "Jetzt hier als HSV-Spieler auflaufen zu dürfen, ist für mich ein absoluter Traum."

Öztunali-Rückkehr zum HSV: Mehr als ein Rührstück

Dass die besondere Rückkehr ausgerechnet unter die Führung von Jonas Boldt fällt, ist ein besonderer Randaspekt. Der Sportvorstand war 2013 als Leiter der Scouting-Abteilung von Bayer 04 beteiligt am Öztunali-Wechsel und sagt nun: "Meine gemeinsame Geschichte mit Levin begann vor zehn Jahren. Umso mehr freue ich mich, dass wir ihn jetzt wieder nach Hause holen konnten." Gleichzeitig stellt der Boss heraus, dass es sich natürlich um mehr als ein Rührstück handelt. Öztunali soll deutlich mehr als nur emotionalisieren: "Levin stellt mit seiner professionellen Einstellung, seiner Power und der hohen Identifikation mit dem HSV einen wichtigen Faktor in unserer Kaderzusammenstellung dar."

Öztunali kann in der Offensive nahezu alle Positionen bekleiden, ist in Hamburg vor allem für die Flügelpositionen vorgesehen. Sportdirektor Claus Costa erklärt: "Er ist sehr flexibel einsetzbar und besticht durch seine Athletik." Er kommt allerdings mit der Hypothek von zuletzt nur zwei Kurz-Einsätzen bei den Köpenickern in der gesamten zurückliegenden Saison. Costa sagt deshalb auch, um was es, ab von den großen Emotionen, vorrangig geht: "Ziel ist es, dass Levin bei uns zu alter Stärke zurückfindet und uns hilft, dass wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen." Aus der fußballromantischen Story soll eine Erfolgsgeschichte werden.

Sebastian Wolff

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