2. Bundesliga

Der HSV als großer Gewinner: "Es ist sensationell"

Plötzlich scheint wieder alles möglich - Symbolfigur Kittel

Der HSV als großer Gewinner: "Es ist sensationell"

Der Blick geht nach oben: Der HSV jubelt über das 5:1 in Regensburg.

Der Blick geht nach oben: Der HSV jubelt über das 5:1 in Regensburg. IMAGO/Beautiful Sports

Schon am Samstagabend hatte die Nullnummer zwischen St. Pauli und Düsseldorf ein wenig die Gefahr gelindert, noch auf Platz vier abstürzen zu können, Sonntag nun verloren Darmstadt und Heidenheim, und insbesondere das 2:3 des Zweiten in Paderborn eröffnet dem HSV bei nur noch einem Zähler Rückstand ungeahnte Perspektiven.

"Es ist sensationell, dass dieser Spieltag so gelaufen ist", sagt Jonas Boldt, weiß aber auch um das Restprogramm des FCH, der gegen Sandhausen und Regensburg spielt. "Wichtig ist", betont der Sportvorstand, "dass wir nun sechs Punkte Vorsprung nach hinten haben und dass wir nach oben den Druck hochalten können." Dies gelang mit einer Konsequenz, die dem HSV in den zurückliegenden Wochen so häufig gefehlt hat. Und die Zuversicht schürt für die finalen Aufträge.

Muheim: "Platz 2 ist unser Ziel"

ZUM THEMA

Klar ist, dass der Glaube eine zentrale Rolle spielt. Im Vorjahr hatten die Hamburger durch fünf Siege in den letzten fünf Partien den nicht mehr für möglich gehaltenen Relegationsrang erreicht. Der ist seit Sonntag fast sicher, der Traum von einer erneuten wundersamen Aufholjagd aber lebt wieder, und Miro Muheim unterstreicht: "Platz 2 ist unser Ziel."

Mit diesem Anspruch und dieser eigenen Vorgabe sind die Hanseaten im Sommer in die Saison gestartet, in Regensburg demonstrierten sie endlich mal wieder, dass diese Zielsetzung grundsätzlich eine realistische war. Weil der Kader die Qualität dafür besitzt. Bakery Jatta ist in dieser Spielklasse im Normalfall nicht zu halten, Robert Glatzel verkörpert in Topform Extraklasse, und auch Sonny Kittel zeigt seit der Länderspielpause, dass er an guten Tagen immer noch der von Walter viel gerühmte "Unterschiedsspieler" sein kann.

Kittel: "Diese Saison spiegelt ein bisschen meine gesamte Karriere wider"

Am "Sky"-Mikrofon gab der im Sommer scheidende Techniker ungewohnt tiefe Einblicke in sein Innerstes nach gleich zwei gescheiterten Wechseln und dem langen Weg durch ein tiefes Tal. "Der Trainer ha es ja schon oft gesagt: Es war für mich keine einfache Zeit. Diese Saison spiegelt ein bisschen meine gesamte Karriere wider." Diese war immer wieder von Rückschlägen geprägt. Wie die Spielzeit seines Noch-Arbeitgebers, der ebenfalls tiefe Täler durchschritt, bis zum Sonntag nur zwei der letzten acht Partien gewonnen hatte.

Bereits seit sechs Spielen ist Kittel wieder voll da, erzielte in diesem Zeitraum fünf Treffer. Ob diese Wiederauferstehung rechtzeitig kommt, werden die kommenden beiden oder die nächsten drei Wochen zeigen. "Es ist schön, dass ich der Mannschaft jetzt helfen kann", sagt Kittel. Die Hoffnung auf ein Happy End lebt. Bei ihm. Und beim HSV.

Sebastian Wolff