Vor dem 31. Spieltag war die Ausgangslage für Darmstadt klar: Mit einem Sieg in Hannover wäre der Aufstieg in trockenen Tüchern. Um das große Ziel zu erreichen, nahm Trainer Torsten Lieberknecht im Vergleich zum 0:3 gegen den FC St. Pauli drei Veränderungen vor: Stojilkovic, Honsak und Holland kamen für Schnellhardt, Kempe (beide Bank) und Marvin Mehlem (Gelb-gesperrt).
Hannover startet stark - Nielsen per Kopf zur Führung
Und die Mission geriet früh ins Wanken: Hannover begann gut, war die bessere Mannschaft und ging früh in Führung: Nielsen köpfte nach Vorarbeit von Schaub zum 1:0 ein (10.). 96 war enorm griffig in den Zweikämpfen, hatte vor allem das Mittelfeld voll im Griff.
Außerdem kombinierte sich die Mannschaft von Stefan Leitl, der nach dem 1:2 gegen den Karlsruher SC Nielsen für Beier in der Sturmspitze brachte, nach Balleroberungen schnell und zielstrebig nach vorne: Kunze (15.), Schaub (16.) und Nielsen (30.) verpassten das 2:0.
Darmstadt mit Problemen - 96 erhöht
Ganz anders die Lilien, die überhaupt nicht ins Spiel fanden und sich mit einigen Ungenauigkeiten das Leben selber schwer machten. Defensiv offenbarte Darmstadt Lücken - und die nutzten die Hausherren: Der auffällige Nielsen machte ein starkes Spiel, bediente Teuchert, der aus spitzem Winkel erhöhte (31.).
Tietz trifft zum Anschluss
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Lieberknecht reagierte früh und brachte Schnellhardt für Müller (39.), um mehr Zugriff zu bekommen. Und die Veränderung trug direkt Früchte: Die Lilien kamen besser ins Spiel - und kurz vor der Pause zum Anschluss: Nach Zuspiel von Bader netzte Tietz aus der zweiten Reihe rechts zum 1:2-Pausenstand ein (43.).
Darmstadt nahm den Rückenwind in den zweiten Durchgang mit und gestaltete die Partie nun offen. Beide Mannschaften bekämpften sich in intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld. Auch Chancen gab es auf beiden Seiten, wenn auch nicht mehr so zwingende wie noch in Hälfte eins: Nielsens Tor für die Hausherren zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht (48.), Zimmermann köpfte auf der anderen Seite nach einer Ecke auf das Tornetz (55.).
Doppelt Gelb-Rot für die Lilien
Sonst fehlte den Lilien über weite Strecken der zweiten Hälfte die Durchschlagskraft. 96 warf alles rein und ließ trotz kleinerer Druckphasen des Tabellenführers kaum etwas zu. Baders Platzverweis, als er nach einem Foulspiel an Kunze Gelb-Rot sah (86.), machte es Darmstadt nicht leichter. So blieben die Lilien auch in der Schlussphase bemüht, kamen aber nicht mehr zu nennenswerten Torchancen. Außerdem flog auch Manu nach einem völlig unnötigen überharten Einsteigen mit Gelb-Rot vom Platz (90.+3).
Durch die Niederlage müssen sich die Lilien also weiter gedulden. Bereits am kommenden Freitag kann Darmstadt den Aufstieg allerdings ab 18.30 Uhr endgültig klar machen. Dafür bräuchte es einen Sieg im Heimspiel gegen Magdeburg. Hannover muss dagegen erneut sonntags (13.30 Uhr) ran. Dann geht es zu Fortuna Düsseldorf.