Bundesliga

Der clevere Herr Bittencourt: "Jemand, der das Spiel versteht"

Werder-Profi wieder voll im Rhythmus

Der clevere Herr Bittencourt: "Jemand, der das Spiel versteht"

Gegen Gladbach vor beiden Bremer Toren involviert: Leonardo Bittencout (re., mit Marvin Ducksch).

Gegen Gladbach vor beiden Bremer Toren involviert: Leonardo Bittencout (re., mit Marvin Ducksch). IMAGO/Eibner

Wie genau er das in der 64. Minute angestellt hat und ob es sich dabei überhaupt um die richtige Entscheidung des Linienrichters handelte, ist auch auf den TV-Bildern schwer auszumachen. Fakt ist aber, dass Werder-Profi Leonardo Bittencourt mit seiner Grätsche gegen Rocco Reitz zumindest bezweckte, dass der über die Grundlinie rollende Ball - obgleich zur großen Verwunderung des Gladbachers - zu einem Eckball führte. Und der wiederum führte zum Bremer 2:1-Führungstreffer: Ducksch führte aus, Woltemade nickte ein.

Beim ersten Werder-Tor am vergangenen Samstag war das Zutun Bittencourts indes noch deutlicher gewesen, da hatte der Mittelfeldspieler das zwischenzeitliche 1:1 durch Woltemade per One-touch-Querpass direkt vorbereitet - es war sein dritter Scorerpunkt in dieser Saison, der letzte vom 11. Spieltag lag schon etwas länger zurück. Der 30-Jährige musste mit Rückrundenbeginn ja ohnehin erst einmal mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Am 18. Spieltag war da zunächst eine Gelbsperre, später ein krankheitsbedingter Ausfall, so kam er bis einschließlich des 26. Spieltags lediglich auf sieben Einwechslungen, war also neunmal in Folge nicht von Beginn an gefragt.

Werner über Bittencourt: "Extrem wichtig"

Seither jedoch gehört Bittencourt wieder zur Startelf von Ole Werner, der ihn nach dem 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach nun insbesondere für jene Raffinesse lobte, die auch schon den jüngsten Bremer 3:0-Sieg in Augsburg gewissermaßen auf den Weg gebracht hatte. Da hatte der Werder-Profi den Freistoß vor dem Treffer zur 1:0-Führung herausgeholt, wie der Cheftrainer nochmals erinnerte: "Leo ist jemand, der das Spiel versteht, der solche Situationen immer wieder auch für sich zu nutzen weiß. Er ist einfach sehr, sehr clever in diesen Momenten. Und die sind eben wichtig in engen Spielen - von denen wir viele haben."

Dass Bittencourt zwischenzeitlich nur die Joker-Rolle blieb, führt Werner auch auf Formschwankungen zurück, "die es immer gibt: Ich glaube, vieles hat auch mal mit dem Rhythmus zu tun, den er einfach für sich braucht." Zugleich verwies der 36-Jährige beim langjährigen Bremer (seit 2019 im Verein) auch weiterhin auf dessen Status als Führungsspieler: "Leo ist extrem wichtig für uns als Mannschaft. Er gibt uns Energie und er gibt uns eben genau in den genannten Punkten eine Qualität", so Werner: "Und das stellt er in dieser entscheidenden Phase der Saison auch wieder unter Beweis."

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