Beim 1:1 vor einer Woche in Augsburg, bei dem Vincenzo Grifo die Führung für den Sport-Club erzielte, gehörte Ermedin Demirovic zum ersten Mal zur Startelf. "Er war sehr gut gegen den Ball, hat gute Pressingsituationen ausgelöst und hatte 80 Tempoläufe und Sprints in 60 Minuten", lobte Trainer Christian Streich den 22-Jährigen, der als zentraler Spieler der Dreieroffensive auflief. Haltung und Engagement hätten gestimmt, "aber mit dem Ball war die eine oder andere Entscheidung nicht gut genug", so Streich. Das treffe bisher aber nicht nur auf Demirovic zu, sondern auch auf "einige andere Offensivspieler". Der SC-Coach ließ offen, ob der Stürmer gegen Mönchengladbach (heute, 15.30 Uhr) die nächste Chance bekommt.
In der vergangenen Saison hat Demirovic als Leihspieler beim FC St. Gallen 14 Tore erzielt und sieben Vorlagen geliefert. In Freiburg musste er sich laut Streich erst noch "an die Bundesliga anpassen" und an eine "etwas andere Schlagzahl als zuvor", habe nun aber deutliche Fortschritte gemacht.
Spielersteckbrief Demirovic
Spielersteckbrief Til
Trainersteckbrief Streich
Til muss sich die Fitness erarbeiten
Das gelte auch für Guus Til, dessen Nachholbedarf Streich an seiner Verletzung und der fehlenden Spielpraxis festmacht. Der Niederländer, der im September mit einer Sprunggelenkverletzung von Spartak Moskau zum Sport-Club wechselte, hatte dort zuvor nur selten gespielt. Davor hatte er jedoch als Kapitän bei AZ Alkmaar eine wichtige Rolle. "Dort hat er gradlinig gespielt", erklärte Streich, "aber im Moment ist er nicht mit dem größten Selbstbewusstsein ausgestattet." Grundsätzlich sei Til "so ein bisschen ein Brechertyp", der durch "Gegenpressing bis zum Umfallen" überzeuge, aber dafür brauche er hundertprozentige Fitness. Und die muss er sich offenbar noch erarbeiten. Außerdem wünscht der SC-Coach dem 22-Jährigen und auch Demirovic mehr Erfolgserlebnisse im Training in Form von Toren und gelungenen letzten Pässen.
Die Freiburger müssen deshalb wohl auch heute gegen die Borussia wieder auf eine gute Form ihres Erfolgsduos hoffen. Den 1:0-Sieg gegen Gladbach im Juni sicherten Grifo und Petersen, mit einem Freistoß des Italieners und einem Kopfball des SC-Rekordtorjägers.
