Bundesliga

"Dem VfB würde ein erfahrener Trainer guttun - wie Hütter"

Hildebrand exklusiv über Matarazzo, Mislintat und seine Zukunft

"Dem VfB würde ein erfahrener Trainer guttun - wie Hütter"

Einer für den VfB? Adi Hütter (im Hintergrund Pellegrino Matarazzo).

Einer für den VfB? Adi Hütter (im Hintergrund Pellegrino Matarazzo). imago images/Team 2

Timo Hildebrand ging es wie vielen Fans des VfB Stuttgart, die den 34. Spieltag der vergangenen Saison wie er live im Stadion erlebten: Diese Art von Klassenerhalt mag Emotionen freigesetzt haben, an die man sich noch Jahre später erinnert, doch beim nächsten Mal muss es nicht unbedingt wieder so spannend zugehen.

"Ich habe gehofft, dass es diese Saison ein wenig ruhiger wird", sagt der Torwart der Stuttgarter Meistermannschaft von 2007 in der kicker-Sendung "Was geht, Bundesliga?" - stattdessen ist der VfB nach neun Spieltagen als einziger Klub noch sieglos und hat vor dem Kellerduell mit Schlusslicht Bochum am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nach fast drei Jahren Pellegrino Matarazzo freigestellt.

"Matarazzo war ein richtig Dunkelroter"

"Umfeld, Fans, Mitarbeiter, wahrscheinlich auch die Spieler sind brutal traurig, dass er jetzt nicht mehr Trainer ist, weil er einfach ein super Typ ist. Er war ein richtig Dunkelroter, er hat sich hier heimisch gefühlt", meint Hildebrand. "Aber letztendlich muss man als Fußballtrainer Erfolge vorweisen, die Statistiken haben am Ende gegen ihn gesprochen." So sei die Trennung zwar "echt schade", die Tendenz aber nun mal "eindeutig nach unten" gegangen.

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Brennpunkt VfB: Wer wird Trainer - und was wird aus Mislintat?

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Wer auf Matarazzo folgt, ist weiterhin offen. "Ich glaube, dem VfB würde ein erfahrener Trainer guttun, der schon Erfahrung in der Bundesliga gesammelt hat - wie Adi Hütter, wie vielleicht auch Sebastian Hoeneß, der seine erste Trainerstation im Oberhaus hinter sich hat", so Hildebrand über zwei kursierende und derzeit ungebundene Kandidaten.

Inwieweit die Zusammenstellung der Mannschaft das eigentliche Problem des VfB in dieser Saison ist, vermag Hildebrand nicht zu sagen. Aus seiner Sicht ist es aber "immer Aufgabe der gesamten Mannschaft, offensiver zu spielen und mehr Druck zu erzeugen. Das war mit das Kernproblem, dass sie einfach zu wenig hochkarätige Torchancen erspielt haben, obwohl sie attraktiven Fußball spielen."

"Es gibt genug Potenzial im Kader"

Sportdirektor Sven Mislintat, der den aktuellen, durch Sparzwänge beschränkten Kader vornehmlich zu verantworten hat, habe "in den letzten Jahren einen super Job gemacht", betont Hildebrand. "Es gibt genug Potenzial im Kader. Es muss einfach ein neuer Ansatz gefunden werden mit einem neuen Trainer, der das Potenzial in der Offensive wecken kann."

Auch in der Führungsebene sieht Hildebrand den VfB gut aufgestellt und "die richtige Richtung" einschlagen. Dass mit Sami Khedira, Philipp Lahm und Christian Gentner drei seiner Ex-Mitspieler eingebunden wurden, begrüßt der 43-Jährige - und schließt auch eine eigene Rückkehr nicht aus. "Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten mit den Verantwortlichen getroffen. Ich bin Stuttgarter durch und durch und war ja auch schon mal Botschafter."

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Diesen Bereich - unter anderem übernahm zuletzt Cacau eine Botschafterrolle - wolle der VfB weiter ausbauen, sagt Hildebrand. "Ich bin selbst gespannt, was da noch auf mich zukommt. Ich bin auf jeden Fall nicht abgeneigt."

Wie kicker-Reporter Benni Hofmann die Lage beim VfB und die derzeitige Trainersuche einschätzt und wie Timo Hildebrand den jüngsten Klassenerhalt erlebte, sehen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Was geht, Bundesliga?". Die Sendung ist jede Woche ab Donnerstagabend auf den kicker-Kanälen und auf Youtube verfügbar.

jpe