Bundesliga

Das überraschende Debüt von BVB-Talent Hendry Blank

BVB-Trainer Edin Terzic sieht eine "wunderbare Geschichte"

Das überraschende Debüt von BVB-Talent Blank

Gegen Köln erstmal in der Bundesliga auf dem Platz: Hendry Blank.

Gegen Köln erstmal in der Bundesliga auf dem Platz: Hendry Blank. IMAGO/Treese

Ganz neu war das Gefühl für Hendry Blank nicht, als er am Samstag auf der Bank beim Bundesliga-Spiel seines BVB gegen den 1. FC Köln Platz nahm. Bereits dreimal durfte der 19-Jährige aus der Dortmunder Jugend zuvor bereits in der Liga reinschnuppern, auch beim Pokalspiel in Stuttgart (0:2) stand er im Kader. Ein Einsatz war dem Innenverteidiger dabei aber nicht vergönnt. Doch am Samstag war es dann plötzlich zur Überraschung Blanks so weit: Zur Halbzeit wurde er für den mit Rückenproblemen kämpfenden Niklas Süle eingewechselt.

Da Mats Hummels (Infekt) und Emre Can (Kniebeschwerden) es nicht in den Kader geschafft hatten, gab es für BVB-Trainer Edin Terzic keine andere Alternative. Sorgen bereitete ihm dieser Wechsel allerdings nicht: "Hendry ist aus zwei Gründen bei uns: weil er gut ist, und weil er es verdient hat", sagte Terzic und lobte das junge Nachwuchstalent: "Er hat es außergewöhnlich gut gemacht. Hendry ist ein klasse Kerl und ein fleißiger Junge, der dachte, dass es eventuell nicht für ganz oben reichen könnte. Dann kommt er rein, und zeigt, dass er es doch in der Bundesliga kann." Das Debüt des Innenverteidigers sei eine "wunderbare Geschichte". "Ich hoffe, dass dies ein Kickstart für viele weitere gute Spiele von ihm ist."

Heikler Moment gleich zu Beginn

Doch zu jeder guten Geschichte gehört bekanntlich eine Prise Spannung - und die lieferte Blank kurz nach seiner Einwechslung: Nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff leistete er sich gegen Jan Thielmann eine kleine Unachtsamkeit, sein Keeper Gregor Kobel verhinderte mit dem rechten Arm Schlimmeres. Auch Thielmanns Nachschuss fand nicht den Weg ins Tor, sondern ging aus spitzem Winkel nur ans Außennetz.

Für Blank war es offenbar eine Szene mit "Hallo wach"-Effekt, denn anschließend bewies er, warum Terzic große Stücke auf ihn hält und ihn bereits in der Vergangenheit häufiger lobend erwähnte: In nur einer Hälfte kam er auf 67 Ballkontakte, starke 98 Prozent seiner gespielten Pässe fanden den Mitspieler. Auch wenn die Zweikampfquote in der Luft und am Boden (je 50 Prozent) ausbaufähig ist: Es war ein gelungenes Debüt für den früheren Leverkusener, der seit 2019 im BVB-Trikot aufläuft und sein Tagesgeschäft in dieser Saison in der U 23 sowie der U 19 absolviert (13 Saisoneinsätze in der 3. Liga, 4 Spiele in der Youth League).

Blank: "Ich bleibe locker"

"Ich war im ersten Moment ein bisschen überfordert, aber dann habe ich mir gesagt: Jetzt ist der Moment da, auf den ich so lange hingearbeitet habe", sagte Blank anschließend zu den Klub-Medien und schätzte seine Leistung selbstkritisch ein: "Insgesamt war es positiv, auch wenn ich ein, zwei Situation anders hätte lösen können. Ich habe es solide gemacht, bin für das erste Spiel zufrieden. Nach den ersten Pässen habe ich mich reingespielt und versucht, mir die Nervosität nicht anmerken zu lassen. Aber es geht immer besser."

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Später allerdings kam die Aufregung dann doch durch - als Blank längst daheim war. "Ich lag so gegen 0 Uhr im Bett, aber ich konnte nicht einschlafen. Das hat bis circa 1.30 Uhr gedauert", erinnerte sich der Youngster an die Nacht nach seinem Debütauftritt in der Bundesliga, dem in Zukunft viele weitere Spiele folgen sollen. Im für ihn besten Fall bereits am kommenden Sonntag, wenn der BVB im heimischen Stadion auf den VfL Bochum trifft. "Jeder hier im NLZ, ja, eigentlich jedes Kind träumt davon", sagte Blank am Sonntag. "Aber ich bin relativ locker. Ich gebe weiter Gas im Training und zeige dem Trainer, dass ich eine Option bin. Am Ende entscheidet er."

Matthias Dersch