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"Das tut jetzt weh" - Die Leiden des VfL Wolfsburg

Nach Verpassen der Champions League

"Das tut jetzt weh" - Die Leiden des VfL Wolfsburg

War bedient nach dem jähen Champions-League-Aus der Wölfinnen: Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball.

War bedient nach dem jähen Champions-League-Aus der Wölfinnen: Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball. IMAGO/Susanne Hübner

Das Unvorstellbare war zur Realität geworden: Der VfL Wolfsburg hat gegen den Paris FC mit 0:2 verloren und ist damit in der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League gescheitert. Das Hinspiel in der französischen Hauptstadt endete in der Vorwoche 3:3. Zehn Jahre nach dem ersten Triumph in der Königsklasse (2013 in London gegen Olympique Lyon) wird der Vizemeister der vergangenen Saison die Champions League nur noch im Fernsehen verfolgen können. Das erste Mal seit 2012.

Schon in den ersten 45 Minuten am Mittwochabend war klar, dass es für den VfL sehr schwer wird, die Gruppenphase zu erreichen. Viele Fehlpässe und falsche Entscheidungen dominierten das Spiel der Wolfsburgerinnen. Die Gäste pressten hoch, der VfL war gestresst.

Das 0:1 in der 38. Minute war fast noch zu wenig für die Gäste, die schon in der 11. Minute einen Handelfmeter verschossen hatten. "Paris hat eine tolle erste Halbzeit gespielt, sie haben verdient geführt. Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, waren immer zu weit weg", kritisierte Wolfsburgs Direktor Frauenfußball, Ralf Kellermann. "In der zweiten Halbzeit hatten wir dann gute Chancen." Aber auch die größte Möglichkeit, der Foulelfmeter von Dominique Janssen in der 61. Minute, konnten die Gastgeberinnen nicht nutzen.

Viele laufen ihrer Form hinterher

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Insgesamt war es ein komplett gebrauchter Abend für die Wolfsburgerinnen, die bis auf Torhüterin Lisa Schmitz und Stürmerin Ewa Pajor alle weit unter ihren Möglichkeiten blieben.

"In beiden Spielen haben wir nicht die Leistung auf den Platz gebracht. Das tut jetzt weh. In erster Linie der Mannschaft und dem Trainer. Wir haben gewusst, dass wir gegen eine internationale Top-Mannschaft spielen, auch wenn sie bisher nicht die Erfolge hatten", meinte Kellermann.

Trotzdem war der Einzug in die Gruppenphase vorher als "unverhandelbar" (VfL-Trainer Tommy Stroot) deklariert worden. Und ein VfL Wolfsburg in Normalform hätte das auch geschafft. Deutlich ist aber, dass aktuell (nicht nur am Mittwoch) zu viele Spielerinnen ihrer Form hinterherlaufen. Lena Oberdorf, Svenja Huth, Felicitas Rauch, Kathrin Hendrich und Jule Brand mögen als Beispiele dienen - alle deutsche Nationalspielerinnen. Das mag ein Zufall sein, muss es aber nicht.

"Jetzt fahren wir ein anderes Programm"

"Wir durften viele Highlights erleben. Heute war es eine große Niederlage für uns alle", bilanzierte Tommy Stroot und blickte schon nach vorne: "Jetzt fahren wir ein anderes Programm, weil wir weniger Spiele haben werden. Unser Fokus liegt jetzt voll auf den nationalen Wettbewerben. Dort wollen wir das Maximale herausholen."

Am Sonntag (14 Uhr) empfängt der VfL den Tabellenzweiten TSG Hoffenheim zum Bundesliga-Spitzenspiel. Beide Mannschaften sind nach vier Spieltagen ungeschlagen. "Wir müssen uns jetzt in der Liga so positionieren, dass wir im nächsten Jahr wieder in der Champions League dabei sind", fordert Kellermann. Und sicher dabei ist eben nur der deutsche Meister.

Gunnar Meggers

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