Bundesliga

"Das tut extrem weh": Christian Streich im Dilemma

Gute Auftritte, schlechte Ergebnisse - Hoffnung auf Sallai und Petersen

"Das tut extrem weh": Streich im Dilemma

Zuletzt meinte es der Fußball nicht so gut mit ihm: Christian Streich.

Zuletzt meinte es der Fußball nicht so gut mit ihm: Christian Streich. AFP via Getty Images

Das 1:2 in Bochum wirkte nach bei Streich und Co.: "Es war für uns alle eine sehr unangenehme Niederlage, weil wir das, was wir uns vorgenommen hatten, gut gemacht haben. Wir hatten viele Chancen und haben wenig zugelassen. Ich glaube nicht, dass eine andere Mannschaft es den Bochumern in deren Stadion bisher so schwer gemacht hat und so viele Chancen hatte", erzählte Streich am Freitag: "Wir konnten nicht mal einen Punkt holen, das tut extrem weh, wenn du vorher schon ein Spiel hattest, das auf des Messers Schneide stand und du es so verlierst wie gegen Frankfurt."

Nach dem vereinsinternen Rekordstart mit 22 Punkten nach zehn Partien befindet sich der Sport-Club mitten in einer schwer verdaulichen Phase. Auf das knappe, aber verdiente 1:2 bei den Bayern folgte das unglückliche 0:2 gegen Frankfurt und das noch deutlich weniger verdiente 1:2 beim Aufsteiger: "Diese Niederlage hat uns getroffen, weil wir unbedingt den Bock umstoßen wollten und mit einem Sieg wären wir glänzend dagestanden."

Es droht der Sturz auf Platz 7

Als Vierter steht Freiburg zwar nach wie vor glänzend da, doch das zuvor satte Punktepolster gegenüber den Verfolgern ist fast aufgebraucht. Bei einer weiteren Niederlage könnten die Breisgauer gar auf Rang 7 zurückfallen. Während die Tabelle Streich traditionell während der Saison kaum interessiert, steckt er aktuell in einem nicht unkomplizierten Dilemma. Weitgehend guten Leistungen stehen maximal schlechte Ergebnisse gegenüber.

Das wirkt sich auf die Art der Aufarbeitung aus. "Da musst du aufpassen, dass du nicht so sehr auf den beiden Gegentoren rumreitest. In anderen Spielen haben Gegner doppelt so viele Torchancen. Trotzdem haben wir die Fehler gesehen, da gehen wir konsequent mit uns ins Gericht. Jetzt geht es darum, die Köpfe hochzunehmen und sich konsequent auf Gladbach vorzubereiten", sagte Streich.

Wird er in diesem Spiel etwas an Ausrichtung und Personal verändern? "Das ist gar nicht so einfach. Du bist eigentlich zufrieden mit dem was gespielt wird und trotzdem warten natürlich andere auf ihre Chancen. Ich kann nicht alles am Ergebnis festmachen. Das machen wir auch nicht, wenn wir gewinnen, nach Siegen sind wir oft sehr kritisch."

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Petersen-Comeback? "Nils in der Box zu verteidigen, ist eine Kunst"

Das spricht einerseits für weiteres Vertrauen für die zuletzt Eingesetzten. Andererseits hat er in Person von Roland Sallai inzwischen eine wichtige Startelfoption in der Offensive zurückgewonnen und nach einem Gespräch am Samstag will er zudem entscheiden, ob Edeljoker Nils Petersen wieder auf der Bank Platz nimmt. Die Tendenz geht in diese Richtung. "Wenn Nils dabei ist, gibt uns das Kraft und wenn er eingewechselt wird, wissen die Gegner, jetzt kommt der Petersen. Nils in der Box zu verteidigen, ist eine Kunst", lobt Streich und räumt ein, dass die wochenlangen Ausfälle von Sallai und Petersen "wehgetan haben".

Der letzte Auftritt im Borussia-Park im April dieses Jahres passt in die aktuelle SC-Phase. Freiburg spielte stark, ließ allerdings zu viele der gut herausgespielten Großchancen ungenutzt und verlor nach Führung unglücklich mit 1:2. Durch den Gladbacher Trainerwechsel von Marco Rose zu Adi Hütter ließe sich der spielerische Ansatz von damals zwar nicht einfach kopieren - "Gladbach spielt jetzt anders" -, der Rückblick sei dennoch positiv: "Das gibt uns Mut, dass wir zuletzt ein außergewöhnlich gutes Spiel in Gladbach gemacht haben", so der 56-Jährige.

Booster-Impfungen zu Beginn der Winterpause

Da die Borussia am vergangenen Wochenende eine außergewöhnlich hohe Derby-Niederlage in Köln einstecken musste (1:4), ist ein spannender Schlagabtausch zu erwarten. "Sie wollen unbedingt probieren, es mit einem Sieg vergessen zu machen", erwartet Streich, der zudem berichtete, dass der SC-Profitross direkt zu Beginn der Weihnachtspause seine Booster-Impfungen erhalte.

Carsten Schröter-Lorenz

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