Bundesliga

Das Spieler-Verhalten: So kam Freiburg zurück in die Spur

Günter: "Fußball ist auch Kampfsport"

Das Spieler-Verhalten: So kam Freiburg zurück in die Spur

Es gab was zu jubeln: Freiburg ist wieder in der Spur.

Es gab was zu jubeln: Freiburg ist wieder in der Spur. IMAGO/Sportfoto Rudel

"Das System gewinnt keine Spiele - sondern das Verhalten." Christian Streich hatte nach der 0:6-Abreibung zum Jahresauftakt in Wolfsburg eine alte Fußballweisheit betont. Seine Spieler füllten diese Worte dann gegen Frankfurt (1:1) und Augsburg (3:1) mit Leben, waren vor allem wegen ihrer zupackenden Zweikampfführung zweimal die bessere Mannschaft.

"Ein gewisser Kampf gehört dazu, Fußball ist auch Kampfsport", sagte Christian Günter nach dem Sieg gegen den FC Augsburg, der auch aus robustem Auftreten Stärke generiert. "Es war nie unfair, sondern immer mit einem gewissen Respekt. Es war klar, dass es so intensiv wird, wenn man Augsburg die letzten Spiele gesehen hat. Da muss man dagegenhalten, das haben wir getan", resümierte der Kapitän, der beim VfL wie viele Kollegen ein Totalausfall war, danach aber wie gewohnt auch mit physischem Einsatz voranging.

"Wir haben in den letzten beiden Spielen viel Aggressivität auf dem Platz gezeigt. Alles, was wir vorher in der Saison gezeigt haben", nannte auch Kiliann Sildillia, mit 20 Jahren der Jüngste im Kreise des Startpersonals, im Interview mit SC-TV den Schlüssel zum Erfolg.

Auch wenn sich die Umstellung von 4-2-3-1 auf 3-4-3 als hilfreich entpuppte, geht es in erster Linie um das Auftreten der Freiburger Spieler. Greift ihr Pressing, kommen sie in die direkten Duelle und gewinnen die wichtigen? Besonders gegen die Eintracht gelang beides von Beginn an. Mit einer kernigen Gangart will das SC-Team jetzt auch dem nächsten Champions-League-Achtelfinalisten Probleme bereiten.

Bittere Erinnerungen an das Hinspiel gegen den BVB

Die unglückliche 1:3-Niederlage gegen den BVB am 2. Spieltag, nach eigener Führung durch einen Patzer von Keeper Mark Flekken eingeleitet, motiviert dabei zusätzlich. "Das war in der Hinrunde das Spiel, das uns am meisten wehgetan hat", so Günter, der angesichts von 31 Zählern nach 17 Partien, darunter auch glückliche Siege, aber betonte: "Wenn man den Strich drunter zieht, waren wir mit der Punktausbeute in der Hinrunde extrem zufrieden."

Mit der Punktausbeute in Dortmund kann der Sport-Club hingegen alles andere als zufrieden sein. Von 22 Auswärtsspielen beim BVB konnte Freiburg nur eines gewinnen, im Oktober 2001. Dreimal erreichten die Breisgauer ein Remis. Eines davon im Januar 2018 - der einzige Punktgewinn in zehn Versuchen mit Streich als Cheftrainer.

"Es wird ein extrem schwieriges Spiel, bisher haben wir uns dort doch immer wieder schwergetan", weiß Günter, zieht aus den jüngsten Partien aber Selbstvertrauen: "Wir können mit einer breiten Brust hinfahren, müssen aber all das, was uns in den letzten zwei Spielen ausgezeichnet hat, dort wieder abrufen."

Carsten Schröter-Lorenz

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