Bundesliga

TSG Hoffenheim: Das sind Matarazzos konkrete Ziele

Hoffenheims Lehren aus der Krisensaison

Das sind Matarazzos konkrete Ziele

TSG-Chefcoach Pellegrino Matarazzo hat exakte Entwicklungsziele.

TSG-Chefcoach Pellegrino Matarazzo hat exakte Entwicklungsziele. IMAGO/Jan Huebner

Voller Energie und Tatendrang präsentiert sich Hoffenheims Chefcoach Pellegrino Matarazzo und nimmt gleiches auch in seiner Mannschaft wie im gesamten Klub wahr nach der verkorksten, aber mit dem Klassenerhalt glimpflich beendeten Vorsaison. "Wir wollen Vollgas geben. Wir haben unsere Lehren gezogen, die Vorbereitung genutzt und sechs Wochen sehr intensiv gearbeitet an vielen Inhalten. Es war eine gute bis sehr gute Vorbereitung. Jetzt sind wir bereit, dass es losgeht", versichert der 45-Jährige und formuliert vor dem Auftakt am Samstag gegen Freiburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) diesen Anspruch: "Maximale Leistung und das Spiel zu Hause gewinnen. Der Start ist immer wichtig, besonders jetzt, besonders wenn man die Spielidee verändert oder vertieft, damit man Vertrauen gewinnt in die Spielweise."

Wenig überraschend mag Matarazzo vor der neuen Saison keinerlei Aussagen über anvisierte Tabellenregionen, geschweige denn -plätze treffen, dafür benannte der US-Amerikaner umso konkreter inhaltliche Entwicklungsziele, die er mit seiner Truppe anstrebt.

Dabei geht es kaum verwunderlich in vielen Bereichen vor allem um eine höhere Konstanz und Verlässlichkeit, nachdem die TSG in den beiden vorherigen Spielzeiten unvermittelt völlig den Faden verloren hatte und eingebrochen war. Im Spiel gegen den Ball "möchte ich, dass wir die Defensivstärke, die wir schon gezeigt haben, kompromisslos jeden Spieltag abrufen. Diese Stabilität führt uns zu mittelfristigem und langfristigem Erfolg. Dazu braucht man abgestimmte Abläufe und auch Tempowechsel. Ich habe das Gefühl, dass es verinnerlicht ist, aber noch nicht so konstant, wir können noch Schritte machen." Sowohl im Schlussspurt zum Klassenerhalt als auch nun in der Vorbereitung hat Hoffenheim durchaus Defensivqualitäten bewiesen. Punktuell, aber noch nicht auf Strecke.

"Immer den Weg nach vorne suchen, aber auch auf die Puste achten"

"Offensiv braucht es eine Variabilität in unserer Struktur, damit wir immer den Weg nach vorne suchen, gleichzeitig aber auch die notwendige Geduld haben", so Matarazzo weiter, "um den Spielrhythmus zu steuern. Das war in den letzten Wochen das Thema, dass wir auf unsere Puste achten müssen. Man kann nicht nur auf dem Gaspedal stehen, sondern muss auch verstehen, wann man mal einen Angriff abbricht und den Ball zirkulieren lässt, sich festsetzt in der gegnerischen Hälfte, das ist auch eines unserer Entwicklungsziele."

Schließlich soll es auch eine mentale Wende geben. "Dazu gibt es noch mentale Geschichten. Ans Maximum zu kommen. Und wenn nicht, dann nahe dran, damit der Weg zum Maximum ein kurzer ist", erläutert Matarazzo, "jede Mannschaft hat Leistungsschwankungen, das ist normal, es geht um die Länge und die Tiefe. Die Dellen müssen kurz und dürfen nicht sehr tief sein. Dazu brauchen wir volle Aufmerksamkeit im Trainerteam, in der Mannschaft und eine gute Führungsstruktur auf dem Platz." Um den Leistungsdruck permanent hoch zu halten und Abstürze wie die jüngsten auszuschließen.

Neuer Konkurrenzdruck

Dazu wurde mit den Neuzugängen Julian Justvan, Marius Bülter, Attila Szalai, Florian Grillitsch und zuletzt Wout Weghorst, aber auch den Rückkehrern Maximilian Beier, Diadie Samassekou oder Marco John auch der Konkurrenzdruck unter den Feldspielern erhöht. Matarazzo sieht die TSG "auf einem guten Weg, ich merke, dass die Mannschaft, das Trainerteam und der komplette Verein etwas vorhaben, wir wollen etwas erreichen, das spürt man." Wie weit und stabil die Kraichgauer in ihrer Neujustierung schon sind, das wird der anspruchsvolle Gegner aus dem Breisgau am Samstag überprüfen.

Michael Pfeifer

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