Bundesliga

Bremen und das Rashica-Versprechen: "Dieses Potenzial hat kein anderer"

Bremen: Ungewöhnliches Lob für Kosovaren

Das Rashica-Versprechen: "Dieses Potenzial hat kein anderer"

Milot Rashica ist wieder gut unterwegs für Werder Bremen.

Milot Rashica ist wieder gut unterwegs für Werder Bremen. imago images

Wenn Milot Rashica zum Sprint ansetzt, können nur wenige Profis in der Bundesliga Schritt halten. Noch fehlt "Rocket", wie er in Bremer Kreisen genannt wird, jedoch die letzte Spritzigkeit, wie auch Werder-Trainer Florian Kohfeldt beim 0:0 gegen den SC Freiburg feststellen musste: "Man muss immer sehen, gegen wen." Im Laufduell mit Christian Günter? "Reicht nicht."

Rashica: "Ich bin auf dem richtigen Weg"

Entscheidender wird für Rashica ohnehin gewesen sein, dass er im zweiten Spiel in Folge von Beginn an von Kohfeldt berufen wurde, nachdem ihn eine Anfang Dezember erlittene Oberschenkelverletzung mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt hatte. Nach der jüngsten Startelfrückkehr im DFB-Pokal gegen Greuther Fürth stand der 24-Jährige am Samstag nun sogar erstmals seit dem 21. November über die komplette Spielzeit auf dem Platz. "Ich fühle mich viel besser und habe keine Probleme mehr mit dem Körper", sagte er in einem auf der Klub-Website veröffentlichten Interview, "ich bin auf dem richtigen Weg."

Kohfeldt hob den Kosovaren vor allem für ein "sehr engagiertes Spiel" hervor, was dieser aus der Vergangenheit womöglich anders gewohnt war, als er für Scorerpunkte von den Fans bejubelt wurde - die aktuell aber nun mal nicht mehr da sind. "So ein Stürmer muss auch mal Wege machen, die Räume freiziehen für die anderen, für Sargent, für Selke. Weil das für unser Spiel wichtig ist", erläuterte Kohfeldt, "aber das ist nicht die natürliche Belohnung, die er sonst kriegt, nämlich den Ball oder ein Tor. Deshalb muss ihn irgendjemand anderes loben."

Rashica hat das Potenzial des offensiven Ausnahmespielers

Rashica selbst will die neue Spielpraxis nutzen, um an seine Gala-Form vergangener Tage anzuknüpfen. "Ich brauche mehr Selbstvertrauen mit dem Ball, um zu meinem Spiel zu finden. Das fehlt vielleicht noch." Bereits gegen Freiburg habe Kohfeldt "in ein, zwei Situationen" das Potenzial des offensiven Ausnahmespielers aufblitzen sehen. "Und das hat kein anderer Spieler auf dem Platz, inklusive der Freiburger Mannschaft", so der Bremer Coach.

Als sich in der abgelaufenen Transferperiode bereits andeutete, dass der einst viel umworbene Rashica den Verein auch diesmal nicht verlassen würde, weil sich für die aufgerufene Ablösesumme von bis zu 15 Millionen Euro kein zahlender Abnehmer fand, prognostizierte ihm Kohfeldt mit viel Vertrauensvorschuss eine "sehr gute Rückrunde für uns". Und angesichts der Leistungen, die man sich in Bremen von Rashica auch hinsichtlich eines sehr wahrscheinlichen Verkaufs im Sommer verspricht, bleibt er auch bei dieser Hoffnung. "Es wird dann noch auffälliger, wenn er sein Tor macht und seine Vorlagen gibt." Da scheinen sich Trainer und Spieler übrigens einig zu sein, erklärte doch auch Rashica: "Ich will auf so viele Treffer und Assist kommen wie möglich."

Tim Lüddecke

Bilder zur Partie Werder Bremen - SC Freiburg