Bundesliga

"Das ist mein Ziel": Arnold greift nach der Marke von Boss Schäfer

Wolfsburger erinnert sich an die Zeit, als er den Gäste-Block reparierte

"Das ist mein Ziel": Arnold greift nach der Marke von Boss Schäfer

Freundlicher Austausch mit kleiner Kampfansage: Maximilian Arnold und Marcel Schäfer.

Freundlicher Austausch mit kleiner Kampfansage: Maximilian Arnold und Marcel Schäfer. imago images

Maximilian Arnold hat als Spieler des VfL Wolfsburg schon in sämtlichen Rollen agiert. Er startete als Top-Talent, wurde zum Hoffnungsträger, der auch mal durch sportliche Täler durchlaufen musste, er traf gegen Real Madrid, gewann als Kapitän die U-21-Europameisterschaft, wäre mit seinem Klub aber beinahe auch zweimal in die 2. Liga abgestiegen.

Mittlerweile ist der 26-Jährige unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger seiner Mannschaft. Im Interview mit dem Klub-Magazin "Unter Wölfen" erinnert sich das Wolfsburger Eigengewächs, das seit 2009 für die Grün-Weißen am Ball ist, an Zeiten, als er beim VfL noch ganz andere Dinge erledigen musste - etwa das Reparieren des Gäste-Blocks.

Praktikant bei den Haustechnikern im Gästeblock

Arnold war 15 Jahre jung, als er sich entschied, den Nachwuchs von Dynamo Dresden zu verlassen und in Wolfsburg den entscheidenden Anlauf für die Profikarriere zu nehmen. Als er dann sein Fachabitur machte, wurde er Praktikant bei den Haustechnikern des VfL. Arnold erinnert sich: "Ich war dann immer mit unseren Hausmeistern Bruno und Zbigniew unterwegs, bin technisch allerdings überhaupt nicht begabt."

Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm dabei die Tage nach den Heimspielen der VfL-Profis. "Wenn Mannschaften wie Bremen, Hamburg, Schalke und Co. zu Gast waren, dann gab es im Gästeblock jede Menge zu reparieren - kaputte Stühle und so weiter. Manchmal war es arschkalt, ich habe unglaublich gezittert beim Arbeiten - Bruno und Zbigniew hat das gar nicht gestört."

Nur Schäfer und Benaglio sind noch vor ihm

Der Praktikant arbeitete sich jedoch voran. Vom Gäste-Block auf den Rasen. Vom Nachwuchsspieler zum Wortführer bei den Profis. Mittlerweile hat Arnold 226 Bundesligapartien für seinen VfL absolviert, nur Diego Benaglio (259) und Marcel Schäfer (256) haben noch mehr. Ausgerechnet Schäfer, seinen Ex-Kollegen und mittlerweile Vorgesetzten als Sportdirektor, attackiert er nun. "Es ist mein Ziel", sagt Arnold, "Marcel Schäfer und Diego Benaglio zu überholen." Lachend fügt er hinzu: "Das möchte ich Marcel schon gerne unter die Nase reiben. Dafür gebe ich alles."

Das möchte ich Marcel schon gerne unter die Nase reiben. Dafür gebe ich alles."

Maximilian Arnold

Der Rollentausch von Schäfer vom Mitspieler zum Boss hat am Verhältnis zwischen den beiden nichts verändert. "Natürlich", sagt Arnold, "machen wir trotzdem noch unsere Sprüche untereinander. Wenn wir dann aber Gespräche unter vier Augen oder zu dritt mit Jörg Schmadtke haben, laufen diese unheimlich professionell ab."

Professionell agiert Arnold auch bei der App-Auswahl auf seinem Smartphone. Liest er Nachrichten über sich selbst? "Ich habe die kicker-App natürlich auf dem Handy", antwortet der VfL-Spieler. "Aber ich schaue da nicht speziell nach Neuigkeiten zu meiner Person. Meine Frau zeigt mir manchmal Artikel, in denen es um mich geht."

Einige dürften noch folgen. Bis 2022 läuft Arnolds VfL-Vertrag noch - bis dahin dürfte er Schäfer und Benaglio überholt haben ...

Thomas Hiete