Nun also hat Hasan Ismaik seine Muskeln richtig spielen lassen. Die Botschaft: Ohne mich geht in diesem Verein überhaupt nichts, hier bestimme nur ich. Notfalls dann eben, dass der Klub zukünftig in einer Amateurliga antreten muss .
Es ist für den TSV 1860 München der Worst Case. Die 3. Liga mit Ismaik wäre zumindest aus sportlicher Sicht vertretbar gewesen, die Regional- oder Bayernliga ohne ihn die Möglichkeit für einen Neuanfang. Nun stehen die Löwen vor der sportlichen Bedeutungslosigkeit und haben dabei weiter dasselbe Strukturproblem, das die letzten sechs Jahre beherrscht und den Klub dahin gebracht hat, wo er jetzt steht. Die Gräben zwischen Ismaik und dem Hauptverein als Gesellschafter der KGaA sind sogar noch tiefer geworden, nach heute vermutlich unüberwindbar.
Aber nicht nur für den Verein ist es ein schwarzer Tag, auch für den deutschen Fußball. Die Art und Weise, in der Ismaik die 50+1-Regel aushebeln konnte, indem er die Abhängigkeit des Klubs von seinem Geld sukzessive erhöhte, ist erschreckend und sollte anderen Vereinen als Warnung dienen. Sein Beispiel zeigt, wie viel Investoren ohne jeden Sachverstand, dafür mit umso mehr Selbstüberschätzung kaputt machen können. Und das Schlimme: Besserung ist bei den Löwen nicht in Sicht.
kicker-Reporter Patrick Kleinmann. kicker