Bundesliga

Darum war Dortmunds drittes Tor in Freiburg irregulär

Moukoko bei Wolfs Schuss strafbar im Abseits - VAR-Eingriff fehlte

Darum war Dortmunds drittes Tor in Freiburg irregulär

Leitete die Partie zwischen Freiburg und Dortmund: Schiedsrichter Tobias Welz.

Leitete die Partie zwischen Freiburg und Dortmund: Schiedsrichter Tobias Welz. IMAGO/Beautiful Sports

"Es steht in der Richtung vor dem Tor ein Spieler von Dortmund im Abseits. Aber so ist das halt. Sonst steht es 1:2 und wir können noch das 2:2 schießen", sagte Christian Streich am späten Freitagabend.

Der Freiburger Trainer war nach dem Spiel, in dem seine Mannschaft über weite Strecken stark gespielt, nach Mark Flekkens Patzer zum 1:1 aber ihre Linie verloren hatte, entsprechend frustriert. Die Szene rund um Marius Wolfs Tor zum 1:3 hatte er zum Zeitpunkt seiner Aussage noch nicht nochmal genau angeschaut - aber den richtigen Riecher.

Bei Wolfs sehr gutem Linksschuss stand Youssoufa Moukoko direkt vor dem Freiburger Tor im Abseits. Weil der Dortmunder Stürmer sich aus nächster Nähe klar auf SC-Keeper Mark Flekken zubewegte und diesen störte, handelte es sich eindeutig um eine aktive und damit strafbare Abseitsstellung. Allein beim Versuch einer Parade hätte sich Flekken in Moukoko reinwerfen müssen. Es handelte sich also um eine Behinderung bei einer möglichen Torwartaktion.

Der VAR-Fehler erstaunt - auch wegen des aberkannten Schalker Tores

Rätselhaft ist deshalb, warum VAR Günter Perl und sein auf Abseitssituationen spezialisierter VAR-Assistent Norbert Grudzinski diese Szene offenbar falsch bewerteten. Perl hätte intervenieren und Schiedsrichter Tobias Welz in die Review Area schicken müssen, weil Moukoko nicht der Torschütze war und seine Aktion letztlich vom Hauptschiedsrichter hätte bewertet werden müssen. Gerade mit Blick auf das am vergangenen Sonntag wegen einer weniger deutlich strafbaren Abseitsstellung von Yoshida aberkannte Schalker Tor von Zalazar in Köln ist dieser VAR-Fehler umso erstaunlicher.

Der fehlende VAR-Eingriff trübte einen ansonsten guten Auftritt von Welz, der ruhig und souverän auftrat und bei zwei am Platz hitzig diskutierten Szenen richtig lag: Gelb und nicht Rot für Meunier, der Sallai auf der halblinken Bahn auf dessen Weg zum Tor foulte, aber keine klare Torchance verhinderte, da Schlotterbeck auf der Innenbahn mitgelaufen war und noch hätte eingreifen können (33.). Schlotterbeck selbst hingegen hatte Glück, dass er bei seinem harten und durchaus risikoreichen Einsteigen gegen Doan den SC-Profi nicht heftiger traf und deshalb auch hier Gelb die angemessene Sanktion war (67.).

Carsten Schröter-Lorenz