DFB-Pokal

Darum setzt Streich im Pokal auf Ersatzkeeper Müller

Weitere taktische und personelle Änderungen gegen Paderborn zu erwarten

Darum setzt Streich im Pokal auf Ersatzkeeper Müller

Freiburgs Ersatztorhüter Florian Müller darf im Pokal spielen.

Freiburgs Ersatztorhüter Florian Müller darf im Pokal spielen. IMAGO/Team 2

"Aufgrund von Noahs Leistungen und seiner Stabilität wird morgen Flo Müller spielen", sagte Streich am Dienstagnachmittag. Der aus Stuttgart im Sommer als Ersatzkraft zurückgekehrte Müller habe sich diesen Einsatz verdient: "Flo hat es sehr gut gemacht, im Training und auch in der Begleitung." Für Atubolu, der in der vergangenen Saison in der zweiten Pokalrunde gegen St. Pauli seine SC-Profipremiere gefeiert hatte, sei das zwischenzeitliche Zurücktreten kein Problem.

Es ist sogar ein ausdrückliches Kompliment für den neuen, anfangs durchwachsen in die Saison gestarteten Stammkeeper, wie Streich nochmals unterstrich: "Es hätte sein können, wenn Noah noch nicht ganz die Stabilität gehabt hätte, dass wir dann gesagt hätten, er spielt weiter, um Stabilität zu finden. Aber Noah ist stabil." Für Müller wird es der erste Pflichtspieleinsatz seit der erfolgreichen Relegation mit Stuttgart gegen den HSV. Zuvor hatte er Anfang Februar seinen VfB-Stammplatz an Fabian Bredlow verloren.

Bei den anderen möglichen Änderungen wollte Streich nicht konkret werden. Mit Blick auf die auch danach folgende englische Woche werden er und seine Trainerkollegen Einzelgespräche mit den Spielern suchen, Belastungsdaten auswerten und auch auf dieser Basis entscheiden. Die Offensivabteilung ist durch den Langzeitverletzten Daniel-Kofi Kyereh (Aufbau nach Kreuzbandriss) sowie die jüngsten Ausfälle von Roland Sallai (Muskelfaserriss) und Maximilian Philipp (Schulter-OP) ausgedünnt.

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Daher gehe es laut Streich auch um die taktische Ausrichtung gegen einen flexiblen Gegner. "Paderborn wechselt auch während des Spiels mal die Systematik. Sie haben richtig Qualität. Ich gehe davon aus, dass es eng wird und wir alles einbringen müssen, um weiterzukommen", so Streich, dessen Team sich zuletzt als DFB-Pokalspezialist präsentiert hatte. 2022 verpasste der SC den ersten Titel nur haarscharf im Elfmeterschießen gegen Leipzig. Auch in der vergangenen Saison setzten die Sachsen das Stoppschild, diesmal im Halbfinale und schmerzhaft deutlich mit einem 5:1-Sieg im Breisgau.

Rückkehr zu einem der Standardsysteme wahrscheinlich

Dennoch sind Streich und Co. auf den Geschmack gekommen, was emotionale Erfolgsnächte in diesem Knockout-Wettbewerb angeht. Einen Zweitligisten wie Paderborn werden sie dabei aber sicher nicht unterschätzen. In der abgelaufenen Spielzeit tat sich der SC in den ersten beiden Runden in Kaiserslautern und gegen St. Pauli schwer, benötigte jeweils die Verlängerung, um in die nächste Runde einzuziehen.

Diesmal kommt Freiburg aus einer 1:2-Niederlage in Leverkusen. "Wir haben eine flexible Wand aufgebaut, das hat die Mannschaft hervorragend gemacht. Das war genau der richtige Weg", lobte Streich auch mit zwei Tagen Abstand nochmals die Herangehensweise beim Bundesliga-Spitzenreiter. Mit dieser hatte der SC lange Zeit kaum eigene Offensivaktionen verzeichnet, aber relativ wenige klare Chancen des starken Gegners zugelassen und dadurch eine durch den Anschlusstreffer nach eigenem Standard initiierte, enge Schlussphase ermöglicht.

Nun ist damit zu rechnen, dass Streich vom ungewohnten, für diesen Fall konzipierten 4-1-4-1 wieder abrückt und auf eins der Standardsysteme - 4-4-2 oder 3-4-3 - setzt. Erste Startelfalternativen im Vergleich zur Leverkusen-Aufstellung: Noah Weißhaupt, Manuel Gulde (vor allem bei eigener Dreierkette), sowie Michael Gregoritsch und Junior Adamu.

Carsten Schröter-Lorenz