Mit wettbewerbsübergreifend sieben Siegen in Folge ging die Werkself in das Duell am Sonntagabend, mit dem der 9. Spieltag beschlossen wurde. Entsprechend hatte Trainer Xabi Alonso nach der Rotation in der Europa League unter der Woche (5:1 gegen Qarabag Agdam) wenig Gründe, seine vermeintliche Top-Elf zu überarbeiten. Gegen Freiburg kehrte im Vergleich zum 2:1 in Wolfsburg in der Vorwoche Kossounou für Stanisic zurück in die erste Elf, Wirtz startete für Adli.
Freiburg-Coach Christian Streich war dagegen zu einigen Veränderungen gezwungen. Philipp (Schultereckgelenksprengung) und Sallai (Muskelfaserriss im Oberschenkel) fielen nach der Europa League unter der Woche (3:1 gegen Backa Topola) aus, dafür stürmte Höler und auch der 21-jährige Röhl rückte in die Startelf. Im Vergleich zum EL-Spiel ersetzten zudem Kübler Weißhaupt und Sildillia Gulde.
Bundesliga, 9. Spieltag
Die Breisgauer stellten sich in einem defensiv ausgerichteten 4-1-4-1 mit Höfler als einzige Sechs auf, die erste Torannäherung der Leverkusener in der Anfangsminute durch Xhaka (1.) konnten sie aber nicht verhindern. Der Distanzschuss des 31-Jährigen ging knapp neben das Tor.
Im Anschluss formierte sich ein sehr kompakter und tiefstehender Freiburger Abwehrriegel, der der Werkself kaum Platz bot und gleichzeitig kaum echte Chancen zuließ. Obwohl Leverkusen klar spielbestimmend war (82 Prozent Ballbesitz, 9:0 Ecken und 12:2 Torschüsse in Hälfte eins), holte Bayer 04 aus der Dominanz zunächst nichts Zählbares heraus.
Wirtz' Geniestreich macht den Unterschied
Das änderte sich in der 36. Minute durch einen Geniestreich von Wirtz. Der 20-Jährige tänzelte sich zunächst durch die Freiburger Hintermannschaft und schoss dann von der Fünfmeterraumkante zur verdienten Führung ein. Auch im Anschluss kamen die Gäste kaum zu Entlastungsangriffen, es ging mit 1:0 für Bayer 04 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich zunächst ein ganz ähnliches Bild, Leverkusen blieb spielbestimmend. Ein Fehlpass von Höfler leitete eine Chance für Wirtz ein (50.), zehn Minuten später erhöhte die Werkself mit etwas Glück. Erneut Wirtz leitete den Treffer mit einem Solo ein, Hofmann zog flach aus gut 18 Metern ab, traf den Pfosten, von dort sprang der Ball an den Rücken von SCF-Keeper Atubolu und ins Tor (60.).
Leverkusen blieb weiter gefährlich, beispielsweise durch einen Pfostentreffer von Frimpong (66.), bevor Streich mit einem Doppelwechsel ein gutes Händchen bewies. In der 67. Minute kam Gulde neu ins Spiel, in der 70. Minute verkürzte er per Kopf nach einem Grifo-Freistoß.
Offene Schlussphase: Leverkusen zittert sich zum Sieg
Anschließend spielten beide Teams mit offenem Visier. Sildillia auf der einen (73.), Wirtz mit einem Lattentreffer auf der anderen Seite (75.) sorgten für weitere Highlights, Freiburg drückte in der Schlussphase immer mehr auf den Ausgleich. Nochmal Sildillia brachte den Ball gefährlich in Richtung Leverkusener Tor (90.+2), doch die Werkself brachte den Sieg letztlich über die Zeit.
Mit dem nun fünften Bundesliga-Sieg in Folge verteidigte die Werkself so am 9. Spieltag die Tabellenführung. Mit 25 Punkten liegt Leverkusen auf Platz eins, der Vorsprung auf Bayern München beträgt zwei Punkte. Freiburg rangiert mit 13 Zählern auf Rang acht.
Die Werkself reist am Mittwoch (18 Uhr) zum DFB-Pokal-Spiel nach Sandhausen, Freiburg empfängt zur selben Zeit den Zweitligisten SC Paderborn. In der Bundesliga sind die Teams am Samstag (jeweils 15.30 Uhr) wieder gefordert. Leverkusen gastiert bei der TSG Hoffenheim und Freiburg empfängt Borussia Mönchengladbach.