Bundesliga

Darmstadt trauert um Lothar Buchmann

Pokalsieger 1981 mit Eintracht Frankfurt

Darmstadt trauert um Lothar Buchmann

Lothar Buchmann

Lothar Buchmann imago images/Jan Huebner

Lothar Buchmann war eine der prägendsten Figuren beim SV Darmstadt 98. Denn unter seiner Regie feierten die Lilien in der Saison 1977/78 den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga.

Das Erstaunliche daran: Buchmann hatte im Jahr 1976 das Traineramt beim SVD von Udo Klug nur nebenamtlich übernommen, ging auch nach seiner Vertragsunterschrift seinem Job als Verwaltungsangestellter nach. Und auch die Spieler waren tagsüber in ihren Berufen tätig, weshalb die Hessen auch die "Feierabendfußballer vom Böllenfalltor" genannt wurden.

Die in ihrer Premierensaison zwar das eine oder andere Ausrufezeichen setzten, wie Siege in der Hinrunde gegen Borussia Dortmund (3:2) oder Borussia Mönchengladbach (2:0). Doch am Ende mussten die Lilien als Tabellenletzter wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Bereits zuvor hatten sich die Wege von Buchumann und den Lilien getrennt. Denn Buchmann selbst hatte sein zukünftiges Engagement beim VfB Stuttgart öffentlich gemacht, bei den Schwaben folgte er auf Jürgen Sundermann. Im April 1979 wurde Buchmann bei den Lilien durch seinen Assistenten Klaus Schlappner ersetzt.

Sieg im DFB-Pokal 1981 mit der Eintracht

Obwohl er beim VfB Stuttgart erfolgreich arbeitete, wurde er nach nur einer Saison wieder entlassen. Anschließend heuerte er bei Eintracht Frankfurt an, mit den Hessen feierte er in der Saison 1980/81 mit dem Sieg im DFB-Pokal seinen größten Triumph. Im Profibereich übernahm Buchmann anschließend noch beim VfR Bürstadt, bei Kickers Offenbach, beim Karlsruher SC, bei Viktoria Aschaffenburg und bei Rot-Weiß Essen sowie im Ausland 1989 den Linzer ASK. Nach dem Ende in Österreich wandte er sich dann dem Amateurbereich zu.

Und kehrte zwischen 1996 und 1998 noch einmal als Chefcoach zu den damals drittklassigen Darmstädtern zurück. Denn neben der SGE, bei der er immer herzlich Willkommen war, verspürte Buchmann zu keinem anderen Klub Buchmann eine engere Verbundenheit wie zum SVD: "Die Lilien sind für mich ein besonderer Verein geblieben, mit dem ich mich weiterhin identifizieren kann. Am Bölle fühle ich mich zuhause", wird er in einer Würdigung auf der SVD-Website zitiert. Bis zuletzt besuchte Buchmann, wann immer es ihm möglich war, die Heimspiele Darmstadts. Weitere Besuche am Böllenfalltor werden nun nicht mehr hinzukommen. Wie die Lilien am Mittwoch mitteilten, ist Buchmann in der Nacht zum 21. November im Alter von 87 Jahren verstorben.

jer