Bundesliga

Darmstadt: Hinten fehlerhaft, vorne harmlos

Aufsteiger kommt nicht in Schwung

Darmstadt: Hinten fehlerhaft, vorne harmlos

Bekamen Guirassy nicht in den Griff: Klaus Gjasula und die seine Abwehr.

Bekamen Guirassy nicht in den Griff: Klaus Gjasula und die seine Abwehr. IMAGO/Pressefoto Baumann

Kapitän Fabian Holland bemängelte, dass die Mannschaft gerade im ersten Durchgang zu viel Respekt vor dem Gegner gezeigt habe. Abwehrchef Klaus Gjasula fand, dass man gerade im ersten Teil der Partie die zweiten Bälle zu selten bekommen und die ersten Bälle zu schnell hergeschenkt habe. Und Trainer Torsten Lieberknecht monierte, dass sein Team sich trotz der frühen Führung zu tief habe fallen lassen und dann nicht fehlerfrei verteidigt habe.

Stuttgart in allen Mannschaftsteilen überlegen

Unter dem Strich war Gegner Stuttgart jedoch in allen Mannschaftsteilen überlegen. Die zentrale Darmstädter Defensive wirkte vor allem mit Youngster Clemens Riedel und Routinier Gjasula nicht immer sattelfest. Im Mittelfeld hatte die Mannschaft über weite Strecken ein Untergewicht und der Sturm war höchstens ein laues Lüftchen. Stuttgart-Leihgabe Luca Pfeiffer wirkte an alter Wirkungsstätte gehemmt, seine auffälligste Szene war eine gelbe Karte. Und Filip Stojilkovic, der Pfeiffer im zweiten Durchgang ablöste, setzte mit einer Schwalbe das einzige Ausrufezeichen, wofür er ebenfalls Gelb sah.

Keine zwingende Torchance

Dass die Lilien im zweiten Durchgang noch vom Ausgleich träumen durften, lag vor allem daran, dass Stuttgart es versäumt hatte, den Sack frühzeitig zuzumachen, und sich etwas zurückzog. Wirklich gefährlich wurde es aber nur in Szenen, in denen sich die Stuttgarter Hintermannschaft selbst in Schwierigkeiten brachte. Eine zwingende Torchance erarbeitete sich Darmstadt in der gesamten Partie nicht. Bezeichnend, dass der Darmstädter Führungstreffer ein Eigentor war.

"Dranbleiben und irgendwann den Bock umstoßen"

Beängstigend findet Gjasula die aktuelle Situation im Tabellenkeller trotzdem nicht. "Es gab Spiele, da wäre mehr für uns drin gewesen", sagt der albanische Nationalspieler. "Wenn man sich die Tabelle ansieht, sieht man andere Mannschaften, die auch nur einen Punkt haben, obwohl sie eigentlich in anderen Gewässern schwimmen sollten." Für die Lilien sei die Bundesliga eben Neuland. "Wir müssen einfach dranbleiben und irgendwann den Bock umstoßen, was die Punkte angeht." Ähnlich äußerte sich sein Coach Lieberknecht: Er nehme unter dem Strich mehr Positives mit aus der Partie, wolle seiner Mannschaft zeigen, dass sie auch weiterhin ihre Chancen bekommen werde.

Gegen Bremen unter Zugzwang

Nach dem ziemlich happigen Auftaktprogramm mit hochkarätigen Gegnern wie Leverkusen, Berlin, Stuttgart oder auch Frankfurt gastiert am kommenden Sonntag der SV Werder Bremen am Böllenfalltor. Neben Gladbach, gegen das der bislang einzige Punkt gelang, ist Werder zumindest von der Papierform einer der leichteren Gegner. Ein Punkt ist das Minimum. Sollten die Lilien abermals leer ausgehen, drängt sich die Frage auf, gegen wen man denn sonst in der Liga Punkte holen soll.

Stephan Köhnlein

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen SV Darmstadt 98