Darmstadts Coach Dimitrios Grammozis wechselte nach dem 0:1 in Sandhausen einmal Personal: Für den Gelb-Rot-gesperrten Palsson begann Neuzugang Paik.
Club-Trainer Damir Canadi nahm nach dem 2:2 gegen Heidenheim lediglich zwei Änderungen an seiner Defensive vor: Jäger (Bank) und Sörensen (Muskelfaserriss) wurden von Margreitter und Mühl vertreten.
Die Hausherren legten munter los - der Club verschlief die Anfangsminuten dagegen komplett. Viel zu passiv verteidigt durfte erst Heller flanken, dann Holland querlegen und Dursun schließlich einschieben - 1:0 für die Lilien nach gerade einmal sechs Minuten.
Die Franken schienen kaum einen Fuß auf den Boden zu bekommen, als Dovedan nach einer geklärten SVD-Ecke Mehlem die Kugel stahl und Hack auf die Reise schickte. Der deutsche U-21-Nationalspieler blieb vor Stritzel cool - schnelle Antwort aus dem Nichts, 1:1 (9.). Daraufhin waren auch die Gäste im Spiel angekommen, es ging mit offenen Visieren kurzweilig hin und her.
Geis' direkter Freistoß offenbarte Probleme bei Schuhen-Vertreter Stritzel (12.), der Club war drauf und dran, die Kontrolle am Böllenfalltor zu übernehmen. Dann jedoch erholte sich die Grammozis-Elf vom zwischenzeitlichen Schock, der FCN verfiel urplötzlich in alte Muster. Es entwickelte sich eine Art Einbahnstraßenfußball.
Dursun zurückgepfiffen - Frey humorlos
Aktivposten Heller vergab freistehend im Strafraum (27.), Dursuns vermeintliches 2:1 - erneut von passivem Nürnberger Defensivverhalten begünstigt - wurde wegen einer knappen Abseitsstellung Herrmanns zu Recht zurückgenommen (31.). Darmstadt lief fast ununterbrochen an, spielte seine Angriffe aber selten konsequent zu Ende. Anders als die Franken, für die kurz vor dem Pausenpfiff Angreifer Frey per Brustannahme und Schuss aus der Drehung den zweiten Treffer aus dem Nichts erzielte (45.).
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Schmeichelhafter Zwischenstand für den Gast aus Nürnberg, der nach Wiederbeginn präsenter daherkam. Und Druck entfachte. Hack nach schönem Doppelpass (50.) und Dovedan, dem die Kugel vor die Füße fiel (55.), hätten plötzlich auf 3:1 stellen müssen, vergaben jedoch beide recht kläglich. Letztere Gelegenheit rief allmählich auch Darmstadt wieder auf den Plan, Heller (59.) und der eingewechselte Stark (64.) verpassten den Ausgleich denkbar knapp.
Besser machte es - zuvor verlangte Nürnbergs Sorg Stritzel noch eine Flugeinlage ab (67.) - nach VAR-Überprüfung Verteidiger Dumic. Zunächst war der Treffer nach Kopfballverlängerung von Höhn nicht anerkannt worden, der Videobeweis deckte die non-existente Abseitsstellung auf - 2:2 (71.). Damit war eine irre und offene Schlussphase aber erst eröffnet.
Fauxpas von Erras und Mathenia - Hack aus 20 Metern
Der eingewechselte Lohkemper (77.) und Mühl (78.) scheiterten für den Club am Außennetz, kurz darauf rannten sich ihre Teamkollegen Erras und Mathenia nach einem langen Darmstädter Ball ohne Not gegenseitig um. Dursun schob artig ein - 3:2 SVD (82.). Die Gäste schienen sich schon um den in Hälfte zwei verdienten Lohn gebracht zu haben, als Hack nach einer Ecke aus 20 Metern per Flachschuss auf 3:3 stellte (85.).
Erras blockte drei Zeigerumdrehungen später wichtig gegen Dursun, Kerk traf auf der Gegenseite sogar den Pfosten (90.+3) - am Ende müssen beide mit dem Punkt leben, weiterbringen tut dieser aber keine der beiden Mannschaften.
Darmstadt gastiert am Freitag (18.30 Uhr) in Heidenheim. Für den Club geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Karlsruhe weter.