2. Bundesliga

Dardai: "Ich muss arbeiten - das Gulasch ist zu Hause"

Herthas Coach will in Kaiserslautern "drastisch" rotieren lassen

Dardai: "Ich muss arbeiten - das Gulasch ist zu Hause"

Will auch in Kaiserslautern punkten: Hertha-Coach Pal Dardai.

Will auch in Kaiserslautern punkten: Hertha-Coach Pal Dardai. IMAGO/kolbert-press

Etwa 4.000 Berliner Fans werden ihre Mannschaft auf den Betzenberg begleiten. Welche Startelf sie zu sehen bekommen, ist in Teilen offen - nach Wochen, in denen die Stammelf klare Konturen hatte. Fakt ist: Hertha wird im dritten Spiel der Englischen Woche und nach dem kräftezehrenden Pokal-Fight gegen den HSV (5:3 im Elfmeterschießen, 3:3 nach Verlängerung) personell ein anderes Gesicht haben. "Die Mannschaft wird nicht nach Form aufgestellt, sondern nach Frische", kündigte Coach Dardai am Donnerstag an. "Wir werden rotieren - sogar drastisch."

Bouchalakis winkt ein Startelfeinsatz

In der Innenverteidigung spricht viel für den Einsatz der Routiniers Toni Leistner und Marc Oliver Kempf. Kapitän Leistner, der nach überstandenen Muskelbeschwerden im Pokal-Achtelfinale gegen Ex-Klub HSV wieder in den Kader und zunächst auf die Bank gerückt war, hatte am Mittwochabend bereits nach 23 Minuten den Platz des mit Muskelbeschwerden früh ausgeschiedenen Linus Gechter (fehlt auch in Lautern) eingenommen. Kempf verfolgte den Pokal-Kracher von der Bank aus.

Auch im defensiven Mittelfeld kündigt sich eine Veränderung an, dort winkt dem griechischen Nationalspieler Andreas Bouchalakis - gegen den HSV die kompletten zwei Stunden in der Zuschauerrolle - ein Startelf-Mandat. Die Youngster Marton Dardai und Pascal Klemens, die gegen den HSV bis zum Schluss durchhielten, werden sich nach den Worten des Trainers ihre Einsatzzeit in Kaiserslautern vermutlich teilen.

Auf dem Betzenberg: Reese zunächst nur Joker?

Inwieweit auch die Offensive umgebaut wird, ist offen. Smail Prevljak, der gegen den HSV nach einer Stunde den wie schon in Hannover (2:2) und gegen Elversberg (5:1) weitgehend wirkungslosen Haris Tabakovic im Sturmzentrum ablöste, gilt als Anwärter für die Startelf. Auch Rechtsaußen Marten Winkler, der nach vermeintlich auskuriertem Infekt gegen Elversberg kurz nach seiner Einwechslung wegen eines Druckgefühls in der Brust wieder ausgewechselt und im Pokal geschont wurde, könnte zurückkehren.

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Selbst der gegen den HSV überragende Fabian Reese könnte unter Dardais Frische-Diktat fallen. "Ich werde morgen mit den Jungs reden", sagte der Ungar in der Spieltagspressekonferenz. "Es kann sein, dass Fabi nicht anfängt, sondern in der Endphase reinkommt. Was er gestern gefightet hat, war phänomenal: nicht über 90, sondern über 120 Minuten."

"Pal muss ein bisschen was anderes essen"

Auf dem Betzenberg erwartet Dardai "ein Kampfspiel" und "Einsatz, Einsatz, Einsatz - ein Punkt wäre okay, drei wären ein Traum". Sein Ziel für die beiden im Kalenderjahr 2023 ausstehenden Spiele in Kaiserslautern und gegen den VfL Osnabrück: "Wir wollen ungeschlagen bleiben bis Weihnachten. Vier Punkte wären sehr schön, damit wir einen schönen Winter haben."

Dass der FCK seine Pokalaufgabe gegen den 1. FC Nürnberg (2:0) bereits am Dienstag und in 90 Minuten löste, bezeichnete Dardai als "klaren Vorteil, sie sind frischer". Den eigenen Pokaltriumph gegen den Zweitliga-Dritten HSV - mit entscheidenden Toren in der 90. und 120. Minute - nannte Dardai "gut für den Kopf und das Gehirn", aber: "Es wird zäh jetzt. Jetzt haben wir eine Reise. Jetzt helfen nur Schlaf und gutes Essen." Apropos: Das, was die Profis aufgetischt bekommen, und das, was Dardai am besten schmeckt, steht eher nicht auf ein und derselben Speisekarte. "Ich muss arbeiten - das Gulasch ist zu Hause", sagte der Ungar am Donnerstag und lächelte verschmitzt. "Hier ist alles so fitnessmäßig und neu gedacht, Brokkoli und weiß ich nicht was. Sehr gut, vorbildlich, die Jungs können davon laufen. Pal muss ein bisschen was anderes essen."

Steffen Rohr

Bilder zur Partie Hertha BSC gegen Hamburger SV