Bundesliga

Dardai: "Hat nach Fußball ausgesehen" - Torunarigha fällt aus

Hertha-Coach trotz Niederlage mit der Leistung seines Teams einverstanden

Dardai: "Hat nach Fußball ausgesehen" - Torunarigha fällt aus

Bayerns Leroy Sané und Hertha Jordan Torunargiha nach dem für den Berliner folgenschweren Zusammenstoß.

Bayerns Leroy Sané und Hertha Jordan Torunargiha nach dem für den Berliner folgenschweren Zusammenstoß.

Der aus der Hertha-Jugend stammende Abwehrspieler musste am Freitagabend zur Pause ausgewechselt werden, nachdem er sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte infolge eines Zusammenpralls mit Bayern-Flügelstürmer Leroy Sané eine Blessur an der linken Hüfte zugezogen hatte. Wie schwer genau die Verletzung ist, konnte Pal Dardai am Samstagvormittag im Rahmen einer virtuellen Medienrunde noch nicht sagen, weil Torunarigha im Bereich der Hüfte noch ein großes Hämatom aufweise. Doch der Hertha-Coach sagte, dass es sich bei dem 1,91 Meter großen Innenverteidiger mutmaßlich um "eine Sehnen- oder Muskelverletzung" handele. Wie lange Torunarigha ausfallen wird, ist noch ungewiss, "aber es wird nicht wenig sein", so Dardai, der von "ein, zwei Wochen Minimum" ausgeht. Damit bleibt der Abwehrspieler in dieser Saison weiter vom Pech verfolgt. Am 2. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt (1:3) hatte sich Torunarigha einen Syndesmose-Teilriss zugezogen, und Anfang November war der kopfballstarke und schnelle Linksfuß dann noch positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

Dardai: "Wenn du keine Punkte holst, fehlt irgendwas"

Abseits der Personalie Torunarigha hat Dardai aus dem Duell mit dem Rekordmeister indes etliches Positive mitnehmen können, auch wenn er einräumte, dass die Niederlage "den Spielern weh tut, wenn du so ein gutes Spiel machst und genug Torchancen hast". Sein Team habe aber eine gute Leistung geboten, "das hat nicht nach Kampf ausgesehen, sondern nach Fußball - und das gegen Bayern München. Wir hatten sogar eine Druckphase, in der Bayern richtig verteidigen musste". Aber der Ungar schränkt auch ein: "Wenn du keine Punkte holst, fehlt irgendwas." Dabei sah es eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit so aus, als solle Hertha zum Remis kommen, als Matheus Cunha allein auf Manuel Neuer zusteuerte. Doch der Stürmer lupfte den Ball rechts am Tor vorbei. Tadel für die vergebene Möglichkeit gibt es von Dardai für den Brasilianer nicht.

Grundsätzlich, so der Coach, sei er "froh gewesen", dass seine Angreifer Matheus Cunha, Dodi Lukebakio und Krzysztof Piatek überhaupt Torchancen hatten. Und was Matheus Cunhas Chance anging, so lobte ihn Dardai dafür, "dass er eine Entscheidung getroffen hat. Wenn er gezögert hätte, wäre ich sauer gewesen." Aber der 21-Jährige habe eine Entscheidung getroffen, den Lupfer zu versuchen, "die Entscheidung war nicht schlecht, der Ball ging knapp daneben. Das muss man akzeptieren. Wichtig ist, dass er die Idee durchgezogen hat."

Lob für Radonjic und Khedira

Lob vom Hertha-Trainer gab es auch für die beiden jüngsten Zugänge Sami Khedira und Nemanja Radonjic, die beide ihr Debüt für die Berliner gaben. Khedira, der in der 81. Minute für Santiago Ascacibar kam, habe "mit seinen Pässen Ruhe ausgestrahlt" und zudem Kopfballqualitäten bewiesen, so Dardai, der "froh ist, dass Sami hier ist". Radonjic wiederum habe in den insgesamt 30 Minuten seines Mitwirkens das gezeigt, "weswegen wir ihn geholt haben": Schnelligkeit und Geradlinigkeit. Beide Neuen müssen sich noch eingewöhnen, aber für sie gilt laut Dardai, was für seine Mannschaft insgesamt gilt: "Wir sind auf einem guten Weg."

Andreas Hunzinger

Bilder zur Partie Hertha BSC - Bayern München