Bundesliga

Hertha-BSC-Coach Pal Dardai: "Die Manipulation hat sich gelohnt"

Chaosmomente sorgen für frisches Selbstvertrauen

Dardai: "Die Manipulation hat sich gelohnt"

Gewonnen und gut gelaunt: Matheus Cunha und sein Trainer Pal Dardai (r.).

Gewonnen und gut gelaunt: Matheus Cunha und sein Trainer Pal Dardai (r.). imago images

"Es ist wichtig mit einem Sieg in die Länderspielpause zu gehen", betonte Dardai bei "Sky" und wies ausdrücklich darauf hin, dass das Ergebnis gegen Bayer auch durchaus hätte anders aussehen können. "Wenn wir Gegner wie Bayer Leverkusen regelmäßig besiegen wollen, dann müssen wir Dinge besser machen - gerade defensiv", sagte der Ungar und betonte: "Ich habe in der ersten Halbzeit Fehler gesehen. Bayer hätte das ausnutzen können, dann gehen wir mit 3:3 in die Halbzeit."

Dardai moniert zwei Dinge

Dardai wurde dann auch konkreter und kritisierte zwei Dinge. So monierte er, dass sich seine Elf nach dem Blitzstart zu sehr hinten hatte reindrücken lassen. "Wir standen nach dem 0:1 viel zu tief. Ich musste von der Seite aus schimpfen, um mehr nach vorne zu verteidigen. Ich musste aggressiv coachen." Der Ungar war diesbezüglich sogar froh, dass keine Zuschauer im Stadion waren, denn so waren seine lautstarken Anweisungen gut zu hören. "In einem vollen Stadion wäre es problematisch, diese Mannschaft zum Pressen zu bringen - und systematisch zu pressen. "

Es gibt Regeln, die man befolgen muss.

Pal Dardai

Gescholten wurden auch die Offensivspieler - nicht wegen deren Offensivleistung, sondern wegen mangelnder Defensivarbeit. "Wenn unsere Kreativspieler defensiv nicht in Position gehen, dann wird Außen gedoppelt und es kommen Flanken ohne Ende. Wir können nicht hoffen, dass wir alle Bälle rausköpfen. Die Flankengeber müssen unter Druck sein, da haben wir klare Pläne - das müssen wir verbessern. Es gibt Regeln, die man befolgen muss", erklärte der 45-Jährige, ohne dabei auf einzelne Spieler namentlich einzugehen.

Dardai verrät psychologische Tricks

Abgesehen davon verriet der Ungar, wie er es geschafft hat, seine Spieler nach dem 0:2 von Dortmund aufzubauen. So habe er "der Mannschaft vom Dortmund-Spiel gute Szenen gezeigt" und nicht nur die Dinge, die schlecht waren. Auch wurde "im Training für Chaosmomente mit vielen Toren" gesorgt. Das wirkte sich vor allem auf die Angreifer aus, die so gespürt haben, dass sie Tore erzielen können. "Das ist ein bisschen Manipulation", gestand Dardai, "aber es hat sich gelohnt." In der Tat trafen mit Matheus Cunha und Jhon Cordoba zwei nominelle Angreifer, während Dodi Lukebakio zwei Vorlagen verbuchte.

Dazu kam aber auch, dass die Hertha frischer wirkte als noch beim BVB - und das zahlte sich ebenfalls aus. "Der Plan war ähnlich wie gegen Dortmund, aber heute waren wir frischer. Und wenn du frisch bist, dann spielst du offensiv besser."

drm

Bilder zur Partie Hertha BSC - Bayer 04 Leverkusen