Bundesliga

"Da kann Pavlenka nichts für": Anfang hält an Zetterer fest

Drittes Werder-Spiel zu Null

"Da kann Pavlenka nichts für": Anfang hält an Zetterer fest

Michael Zetterer stand auch beim Bremer Auswärtsspiel in Ingolstadt im Tor.

Michael Zetterer stand auch beim Bremer Auswärtsspiel in Ingolstadt im Tor. imago images/Fotostand

Wenn es für Markus Anfang darum geht, eine knifflige Personalentscheidung öffentlich zu begründen, verweist der Werder-Coach für gewöhnlich auf das Leistungsprinzip. "Wir wollen das vorne anstellen", betonte er auch am Samstag noch einmal. Wer gut genug ist, spielt. So einfach, so nachvollziehbar. Insofern war es auch eigentlich keine große Überraschung, dass Michael Zetterer weiterhin im Bremer Tor stehen wird.

Der 26-Jährige hatte bereits die ersten fünf Ligaspiele absolviert, und weil er dabei zuletzt zweimal ohne Gegentreffer geblieben ist, hätte ein Wechsel auf der Torhüterposition den Wahrheitsgehalt der zuvor getätigten Aussagen Anfangs zumindest in Frage gestellt. Dass mit Jiri Pavlenka nun die langjährige Nummer eins der Bremer mit dem Status als Reservist vorliebnehmen muss, "kann ich für ihn nicht ändern", sagte der Werder-Coach und verwies dabei vor allem auf dessen lange Ausfallzeit.

Er wird Druck ausüben.

Markus Anfang über Jiri Pavlenka

Aufgrund von Rückenbeschwerden verpasste Pavlenka erst die EM-Teilnahme mit Tschechien, dann die Vorbereitung und den Saisonstart mit Werder. "Da", erklärte Anfang wiederum, "kann Pavlas nichts für". Obwohl auch der 29-Jährige beim Testspiel in der Länderspielpause gegen Heracles Almelo (2:0) unter Beweis gestellt hatte, vollständig rehabilitiert zu sein.

Beim 3:0 gegen Ingolstadt - dem dritten Zu-Null-Spiel des Bundesliga-Absteigers in Folge - stand Pavlenka nun also erstmals im Zweitliga-Kader: auf der Bank. Und das wird auch erst mal so bleiben, wenngleich der Tscheche darüber "natürlich nicht erfreut" gewesen ist, wie der Werder-Coach konstatierte. "Unzufrieden professionell" habe er reagiert, "aber nichts anderes habe ich von ihm erwartet", sagte Anfang, der das jedoch als gutes Zeichen wertete: "Er wird Druck ausüben." Dem Konkurrenzkampf schadet es sicher nicht.

"Wenn wir merken, dass einer nachlässt..."

Bereits im Vorfeld hatte der Coach angekündigt, dass die Torwart-Entscheidung ohnehin nicht in Stein gemeißelt sei, schon gar nicht bis zum Saisonende - was er nun noch mal erneuerte: "Vielleicht bekommt Pavlas seine Möglichkeit auch noch mal. Wenn wir merken, dass einer nachlässt, müssen wir wechseln." Als Barometer in dieser Angelegenheit fungiert insbesondere Torwarttrainer Christian Vander: "Wenn er ein Zeichen gibt, nehmen wir uns dem an."

Tim Lüddecke