Personal: Kaluzny (nach Gelb-Sperre) und Torwart Lenz standen in der Energie-Anfangsformation für Miriuta (Muskelzerrung) und Piplica (doppelter Fingerbruch). Bei 1860 kamen Votava, Schroth, Ehlers und Hoffmann ins Team für Pfuderer, Suker (beide Bank), Kurz (Sprunggelenk-Verletzung) und Borimirov (Hüftbeschwerden).
Taktik: Energie spielte mit klassischem Libero. Zuerst übernahm Sebök diese Rolle, nach dessen Verletzung (Nasenbeinbruch) rückte da Silva in diese Position, Matyus wurde als Manndecker eingewechselt. Akrapovic kümmerte sich vorwiegend um Häßler, Reghecampf sollte den verletzten Regisseur Miriuta hinter den Spitzen ersetzen. Die Löwen mit einer Dreier-Abwehr-Kette, in der nach 15 Minuten Ehlers und Hoffmann die Seiten wechselten, weil Ehlers mit Topic überfordert war. Tapalovic agierte vor der Abwehr, Riseth unterstützte Häßler beim Spielaufbau.
Spielverlauf: Energie begann sehr druckvoll, vor allem Kaluzny sorgte immer wieder für Ballnachschub, doch der Pole vergab auch die besten Gelegenheiten. Topic war ein ständiger Unruheherd, aber im Abschluss diesmal zu unentschlossen. Die Löwen begann sehr zaghaft, verloren die meisten Zweikämpfe, dadurch fand der frühzeitig attackierte Häßler nicht zu einem geordneten Spielaufbau. Nach dem Zusammenprall von Kaluzny (Platzwunde) und Sebök gab es einen Bruch im Spiel der Cottbuser. Die Münchner wurden nach dem Wechsel dank des sich steigernden Häßlers in ihren Aktionen zielstrebiger. Aber sie benötigten bezeichnenderweise ein Eigentor zur Führung. Energie steckte jedoch nicht auf, Franklin und Latoundji sorgten für frischen Wind. Der Ausgleich durch den unermüdlich rackernden Helbig war hochverdient.
Fazit: Die Cottbuser verschenkten den Sieg, weil sie klare Chancen haufenweise vergaben. München wirkte über weite Strecken harmlos, wurde erst in der Schlussphase gefährlicher.
Von Jürgen Nöldner und Michael Pfeifer