Mit 18.450 Zuschauern war das Stadion der Freundschaft in Cottbus beim Gastspiel von Borussia Mönchengladbach nahezu ausverkauft. Energie-Trainer Eduard Geyer verfuhr nach der Maxime „never change a winning team“ und stellte genau die gleichen elf Spieler in die Anfangsformation, die in der Vorwoche den SC Freiburg 2:0 geschlagen hatten. Auch Mönchengladbachs Trainer Hans Meyer hatte nach dem 3:1-Heimsieg am vergangenen Spieltag gegen Hertha BSC Berlin wenig Grund, sein Team zu verändern. Nur Demo wurde aus der Startformation genommen und durch Stassin ersetzt.
Bereits in den ersten vier Minuten verschenkte Borussia Mönchengladbach zwei gute Chancen, um in Führung zu gehen. Dies war wohl der Weckruf für das Cottbuser Team, das das Spiel immer mehr unter Kontrolle brachte. Bis zur 30. Minute neutralisierten sich beide Mannschaften nahezu. Das Spiel tröpfelte ohne große Torraumszenen vor sich hin. In der 32. Minute nutzte Energie Cottbus allerdings die erste echte Torchance. Miriuta zirkelte einen Freistoß genau auf den Kopf von Topic, der unverständlicherweise völlig frei vor Stiel stand. Topic hatte keine Mühe, aus fünf Metern einzunicken.
Der Tiefschlaf in der Mönchengladbacher Deckung hielt daraufhin an. Bereits drei Minuten später fand Miriuta mit einer Ecke den Kopf von Kaluzny, der ebenfalls unbedrängt einköpfen konnte. Doch Mönchengladbach gab sich nicht geschlagen. In der 38. Minute verlängerte Stassin eine Ecke von Münch an den zweiten Pfosten, wo Asanin am höchsten sprang und den Ball im Cottbuser Gehäuse unterbrachte. Durch dieses Tor beflügelt, kam Mönchengladbach wieder ins Spiel. Doch die Seiten wurden mit einer Cottbuser Führung gewechselt.
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel vor sich hin, ohne dass eine der beiden Mannschaften sich zwingende Torchancen herausarbeiten konnte. In der 64. Minute pfiff Schiedsrichter Wack Strafstoß für Mönchengladbach. Nach einem Eckball hatte Beeck van Lent am Trikot gezupft. Der Gladbacher Stürmer fiel sofort. Münch verwandelte den Strafstoß sicher ins linke untere Toreck. Daraufhin übernahm die Borussia endgültig die Initiative im Spiel, doch die sich bietenden Chancen konnten die Westdeutschen nicht nutzen.
Wie aus heiteren Himmel erzielte dafür Energie Cottbus die erneute Führung. Miriuta flankte von links auf Kaluzny, der sich mit viel Glück gegen Eberl durchsetzen konnte und alleine vor Torhüter Stiel auftauchte. Aus kurzer Distanz ließ Kaluzny dem Gladbacher Torwart keine Chance.
Daraufhin verstärkte Gladbachs Trainer Hans Meyer die Offensive und hatte vier Stürmer auf dem Platz. Dank eines Patzers von Cottbus' Torhüter Piplica reichte es auch noch zum Unentschieden. Witeczek hatte in der 86. Minute aus 20 Metern abgezogen. Hujdurovic fälschte den Ball ab, so dass er als Bogenlampe auf Piplica zukam. Der Cottbuser Torwart reagierte nicht mit den Händen und ließ den Ball von seinem Kopf ins Tor prallen. Ein Kuriosum! Dank dieses Ausrutschers entführte Borussia Mönchengladbach einen Punkt aus der Lausitz.