Vor 13.000 Zuschauern im Stadion der Freundschaft versuchte Energie Cottbus erneut, die Durststrecke der letzten Wochen, elf sieglose Spiele, zu beenden. Auf vier Positionen änderte Energie-Trainer Eduard Geyer dafür seine Startformation. Für den Rot-gesperrten da Silva kam Sebök in die Mannschaft. Wawrzyczek übernahm Thielemanns Position im Mittelfeld und der Angriff wurde völlig neu besetzt. Für die zuletzt glücklosen Brasilia und Labak versuchte es Eduard Geyer in diesem Spiel mit Vincze und Kobylanski. Wenig Grund, seine Mannschaft zu ändern, hatte dagegen Kaiserslauterns Teamchef Andreas Brehme. Er vertraute dem Team, das am vergangenen Wochenende in Freiburg mit 3:0 siegreich war. Lediglich Torhüter Georg Koch musste verletzungsbedingt passen. Für ihn übernahm Weidenfeller den Job zwischen den Pfosten.
Von Beginn an merkte man, dass Energie Cottbus zu alten Tugenden zurückfinden wollte. Miriuta verteilte im Mittelfeld die Bälle, und mit viel Einsatz und Laufbereitschaft erarbeiteten sich die Lausitzer die Feldüberlegenheit. Auch die ersten Torchancen hatten die Cottbuser. Vor allem zwei Freistöße von Miriuta waren brandgefährlich, strichen aber knapp am Tor vorbei. Kaiserslautern spielte aus einer stabilen Abwehr heraus und war auf Konter eingestellt. Eigentlich der erste gefährliche Angriff der Lauterer führte in der 31. Minute zum 0:1. Lincoln legte kurz vor dem Cottbuser Strafraum den Ball quer auf Ramzy. Dieser schss sofort. In der Mitte fälschte Marschall den Ball noch ab, so dass Piplica im Energie-Tor ohne Abwehrchance blieb. Die Pfälzer zogen sich daraufhin noch weiter an den eigenen Strafraum zurück. Zwangsläufig kam Cottbus noch zu einigen Chancen, doch Reghecampf und Beeck scheiterten knapp, so dass Energie mit einem 0:1-Rückstand in die Pause musste. Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Malz schickte Lincoln am linken Flügel nach vorne. Der drang mit dem Ball am Fuß in den Strafraum der Cottbuser ein. Er umspielte noch Beeck und ließ dann Piplica mit einem angeschnittenen Kunstschuss aus acht Metern keine Chance ein Traumtor. Es dauerte einige Minuten bis Cottbus den Schock des 0:2 weggesteckt hatte, doch dann starteten die Lausitzer einen wahren Sturmlauf auf das Tor der Pfälzer. Cottbus versuchte wirklich alles. Unzählige Freistöße hoben Miriuta und Wawrzyczek vor das Tor und zwölf Ecken trat Miriuta vor das Lauterer Tor, doch mit Pech und Unvermögen wurden selbst die besten Chancen ausgelassen. Während sich der 1. FC Kaiserslautern routiniert am eigenen Strafraum eingeigelt hatte und Torhüter Weidenfeller einige Glanzparaden zeigte, übertrafen sich die Cottbuser an Umständlichkeit vor dem gegnerischen Tor. Trotzdem eine Leistung, auf der Energie Cottbus aufbauen kann. Die Kampfmoral und die Laufbereitschaft stimmten, und irgendwann wird auch das Glück in die Lausitz zurückkehren.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend