2. Bundesliga

Cigerci darf gehen - Dursun ein Kandidat

Hertha lässt den Mittelfeldspieler zurück zu Ankaragücü

Cigerci darf gehen - Dursun ein Kandidat

Hertha legt ihm keine Steine in den Weg: Tolga Cigerci.

Hertha legt ihm keine Steine in den Weg: Tolga Cigerci. IMAGO/Metodi Popow

Auf dem am Mittwoch aufgenommenen Mannschaftsfoto nimmt Tolga Cigerci noch einen zentralen Platz ein: zweite Reihe, mittig. Aber für Bilder, die den Hertha-Fans in Erinnerung bleiben, wird er in der anstehenden Zweitliga-Saison nach Lage der Dinge nicht mehr sorgen.

Der Ende Januar nach sechseinhalb Jahren in der Türkei (Galatasaray, Fenerbahce, Basaksehir, Ankaragücü) nach Berlin zurückgekehrte Mittelfeldspieler steht nämlich unmittelbar vor dem Absprung.

Nach Tagen des Abwägens hat sich Hertha dazu entschieden, Cigerci trotz der aktuell angespannten Personalsituation im zentralen Mittelfeld grünes Licht für die Rückkehr zu Ex-Klub Ankaragücü zu geben. Cigerci hatte im Januar 350.000 Euro Ablöse gekostet.

Hertha wird diese Summe jetzt wieder erlösen - und sich das Gehalt von Cigerci (Vertrag bis 2024) sparen. Sportlich hätte der Deutsch-Türke auf Strecke unter Trainer Pal Dardai vermutlich eher keine große Rolle gespielt, aktuell ist sein designierter Abgang dennoch nicht ohne Risiko.

Hertha arbeitet weiter am Demme-Transfer

Im defensiven Mittelfeld, wo Lucas Tousart (26) und Suat Serdar (26) verkauft werden sollen, werden sich in den kommenden Wochen vermutlich die etatmäßigen Innenverteidiger Marton Dardai (21) und Pascal Klemens (18) häufiger zeigen können, ebenso Nachwuchskraft Veit Stange (19).

Denn die Finanzierung von Wunschspieler Diego Demme (31, SSC Neapel), an der Hertha seit Wochen arbeitet, steht dem Vernehmen nach immer noch nicht. Der italienische Meister fordert derzeit 500.000 Euro Ablöse, dazu Demmes Gehalt - für den finanziell angeschlagenen Hauptstadtklub aktuell noch zu viel.

Abgänge finanziell dringend geboten

Neben Cigerci sind weitere Abgänge finanziell dringend geboten - und vermutlich nur eine Frage der Zeit. Besiktas Istanbul hat bei Hertha BSC nach kicker-Informationen Interesse an Serdar hinterlegt. Nach derzeitigem Stand zieht es den früheren Mainzer, der in den Planspielen der Nullfünfer für den Fall eines Abschieds von Anton Stach oder Leandro Barreiro eine Rolle spielt, allerdings eher zu einer Adresse in einer der europäischen Top-5-Ligen.

Serdar Dursun

Kehrt er in den deutsche Profifußball zurück? Serdar Dursun. IMAGO/Seskim Photo TR

Deutlich konkreter ist das Szenario eines möglichen Abgangs von Stürmer Jessic Ngankam (22), den Frankfurt seit Wochen umwirbt. Der Poker zwischen den Klubs läuft auf Hochtouren. Am Donnerstag gab es zwischen Hertha und der Eintracht, die aktuell etwa vier Millionen Euro Ablöse bietet, die nächste Verhandlungsrunde. Der Ausgang der Personalie scheint weiterhin offen, aber Herthas Verkaufsdruck könnte Frankfurt in die Karten spielen.

Bei Hertha ist intern klar, dass bei einem Ngankam-Verkauf trotz der zentralen Angreifer Florian Niederlechner (32), Wilfried Kanga (25) und Derry Scherhant (20) auf der Neun nachjustiert werden müsste. Türkische Medienberichte, wonach sich die Berliner mit Serdar Dursun (Fenerbahce) beschäftigen, decken sich mit kicker-Informationen.

Dursun, der im Sommer 2021 von Darmstadt zu Fener gewechselt war und dort noch bis 2024 (plus Option) unter Vertrag steht, hätte im Portfolio, was Pal Dardai sucht: Robustheit, Erfahrung - und den Nachweis, in der 2. Bundesliga (159 Spiele/67 Tore für Fürth und Darmstadt) den Unterschied ausmachen zu können.

Steffen Rohr

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