17. Spieltag
Die Rot-Weißen starteten mit unverändertem Kader in die Restrunde, in Sachen etatmäßiger Startelf aber gab es Veränderungen: Manu und Tavares fehlten verletzungsbedingt, Seidemann, gemeinsam mit Mergel bester RWE-Torschütze dieser Saison, nahm zunächst auf der Bank Platz. Felßberg hingegen feierte sein Startelfdebüt, und auch Schwarz durfte von Beginn an ran, musste aber schon Mitte der ersten Hälfte verletzt vom Feld. Bei der Heimelf gab es im Winter mit Dhaliwal und Gründling zwei Abgänge, beide spielten in der laufenden Saison aber ohnehin keine Rolle. Andacic hingegen stand - auch für ihn eine Premiere - das erste Mal von Beginn an auf dem Feld. Wendt, zuletzt angeschlagen, saß ebenso auf der Bank wie Angreifer Jäpel.
Weil es Verzögerungen beim Einlass gab, startete das Traditionsduell unter dem feierlich eingeweihten, neuen Flutlicht der Chemiker zehn Minuten später. Auf dem Feld gehörten die ersten Offensiv-Aktionen den Gästen: BSG-Keeper Bellot war gegen einen Distanzversuch von Schwarz ebenso zur Stelle wie gegen einen Moritz-Kopfball gleich im Anschluss (2.). Felßberg verpasste eine Mergel-Hereingabe knapp (12), dann scheiterte Mergel nach schönem Solo erneut am BSG-Schlussmann (15).
Mit Feuerwerk wurde das neue Flutlicht im Alfred-Kunze-Sportpark feierlich eingeweiht. IMAGO/Beautiful Sports
Und die Leipziger? Setzten erst verspätet Offensivakzente: So platzierte Eshele nach einem Konter über Mauer einen Abschluss in den Nachthimmel (16.). Die erste dicke Gelegenheit gab es für die Heimelf bei einem ruhenden Ball, Bury aber jagte den Freistoß aus 18 Metern direkt in die Arme von Flückiger (22.). Im Anschluss verflachte das Geschehen, die Partie blieb umkämpft aber auch fehleranfällig. Kurz vor dem Pausenpfiff bot sich Hajrulla aus spitzem Winkel die Chance, Bellot behielt die Orientierung (45.).
Harant sticht, Felßberg kontert
Mit Wiederanpfiff begannen wilde Minuten: Zunächst schockte Harant die Gäste, als er nach einem Eckball aus rund fünf Metern zum 1:0 für Chemie einköpfte (47.). Aber im Gegenzug fiel unmittelbar der Ausgleich: Eine gut getimte Flanke von Ballo landete beim einlaufenden Felßberg, der sich im Luftzweikampf behauptete und ebenfalls per Kopf traf - allerdings unter gütiger Mitilfe von Bellot, der den aufspringenden Ball falsch einschätzte (48.).
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Es sollten die beiden einzigen Tore an diesem Tag bleiben, obwohl es noch Chance auf beiden Seiten gab: Zunächst für die Heimelf, bei der Harant einen Freistoß aus rund 30 Metern nur knapp vorbeisetzte (50.). Auf der Gegenseite bot sich Hajrulla die Gelegenheit, er vergab alleine vor Bellot aber relativ kläglich (69.). Unterm Strich wurde dann auch dieser zweite Durchgang mit zunehmender Dauer zerfahrener: Obwohl beide Teams durchaus den Weg nach vorne suchten, blieb Torgefahr weitgehend Mangelware.
Einen Aufreger gab es dann doch noch: Moritz ließ sich in der Nachspielzeit wohl zu einer verbalen Attacke gegen seinen Mitspieler hinreißen - glatt Rot war die Folge (90.+2). Gleich darauf war Schluss, die Partie endete mit einem gerechten Remis. In der Tabelle bleibt es somit bei der Führung von Cottbus vor Erfurt, Chemie reiht sich auf Rang fünf ein.
Die Chance auf den ersten Dreier des Jahres 2023 haben beide Teams schon am Wochenende: RWE empfängt am Samstag den FSV Luckenwalde (13 Uhr), die BSG ist am Tag darauf erneut auf eigenem Platz gegen den SV Babelsberg gefordert. Da die Partie für 16 Uhr angesetzt ist, wird auch dann wieder das Flutlicht im Alfred-Kunze-Sportpark leuchten.