Bundesliga

Cerny: Teilzeit-Torjäger mit defensiven Defiziten

Tor, Tor, Bank - die Wolfsburger Rotationsüberraschung

Cerny: Teilzeit-Torjäger mit defensiven Defiziten

Hofft auf einen Startelfeinsatz: Vaclav Cerny.

Hofft auf einen Startelfeinsatz: Vaclav Cerny. IMAGO/Jan Huebner

Ausgeruht dürfte er sein, immerhin. Vaclav Cerny war zwar auf Länderspielreise, kam jedoch in den beiden EM-Qualispielen der Tschechen gegen Polen (1:1) und Moldawien (3:0) keine Minute zum Einsatz. Ein eher ungewohntes Gefühl für den 15-maligen Nationalspieler (fünf Tore), aber auch Ausdruck seines eher komplizierten Starts beim VfL. Im Sommer hatte sich der Topscorer von Twente Enschede (13 Tore, 11 Vorlagen) für den Schritt nach Wolfsburg entschieden, wo er nur schwer in Tritt kam. "Es ist definitiv härter als in Holland", zog er eine Zwischenbilanz, "die Spielgeschwindigkeit ist in allen Belangen höher."

Gegen Leipzig platzte im Pokal der Knoten bei Cerny

Langsam tastete sich der Tscheche an die neue Herausforderung heran, Rückschlägen wie seinem folgenschweren Ballverlust beim 1:3 in Stuttgart folgten erste zählbare Erfolgserlebnisse. Die womöglich nicht ganz unbedeutend sind für das so wichtige VfL-Spiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen RB Leipzig. Denn: Ende Oktober platzte für Cerny im Pokal gegen die Sachsen der Knoten, er erzielte gegen den Titelverteidiger das Tor des Tages. Und als er auch wenige Tage später gegen Werder Bremen (2:2) sein erstes Ligator folgen ließ, sah es so aus, als hätte der VfL neben Torjäger Jonas Wind (acht Saisontreffer) endlich einen zweiten zuverlässigen Torschützen gefunden.

Viermal eingewechselt, fünfmal ausgewechselt

Es folgte jedoch nicht die Fortsetzung Cernys Aufwärtstrends, sondern die Überraschung: Trotz der beiden Treffer fiel der Tscheche in Mönchengladbach der Rotation von Trainer Niko Kovac zum Opfer, erst nach 66 Minuten beim Stand von 0:3 kam er in die Partie. Über die komplette Spieldauer stand der Acht-Millionen-Euro-Zugang ohnehin noch nicht auf dem Feld, vier Einwechslungen stehen fünf Herausnahmen in der Liga gegenüber. Der Teilzeit-Torjäger, erklärt Coach Kovac, habe noch seine Defizite.

Er macht einen guten Job, aber da muss noch was kommen.

Niko Kovac

Die vor allem das Defensivverhalten des Linksfußes auf der rechten Außenbahn betreffen. "Was ihm noch ein bisschen abgeht, ist das Defensive, da muss er noch hineinwachsen in den Bundesligafußball", erklärt der Trainer, der grundsätzlich zufrieden ist mit der Entwicklung Cernys. "Er macht einen guten Job, ist auf einem guten Weg nach oben. Aber da muss noch was kommen." Vielleicht ja schon am Samstag gegen Leipzig. Wie man gegen RB trifft, weiß Cerny schließlich.

Thomas Hiete

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