"Der Pfiff geht mir auch noch ein bisschen nach, den hör ich immer noch", sagte Caligiuri nach seinem letzten Spiel. "Der letzte Schusspfiff hat mich jetzt nicht auf dem falschen Fuß erwischt, aber es war ein Gefühl der Endgültigkeit. Dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Karriere des Profifußballers Marco Caligiuri beendet ist."
Es war ein Gefühl der Endgültigkeit.
Marco Caligiuri
Der in Villingen-Schwenningen geborene Deutsch-Italiener blickt auf eine 15-jährige Profi-Karriere mit 100 Bundesliga-, 229 Zweitliga- und 18 DFB-Pokal-Spielen zurück. Sie begann mit seinem Engagement beim MSV Duisburg (2005-2007), gefolgt von seiner ersten Amtszeit in Fürth (2007-2010), über den 1. FSV Mainz 05 (2010-2013) und Eintracht Braunschweig (2013/14) ging es dann zurück zur Spielvereinigung (2014 bis 2020). Insgesamt also trug der erst als Sechser und dann als Innenverteidiger spielende Caliguri neun Jahre lang das Kleeblatt auf der Brust.
"Die Fans sollen wissen, dass ich seit dem ersten Tag, an dem ich für Fürth gespielt habe, das Kleeblatt mit Stolz präsentiert habe. Es ist gefühlt von Jahr zu Jahr mehr geworden, mit dem ich mich für diesen Verein identifizieren konnte. Ich hoffe, sie wissen das. Das würde mir einiges bedeuten", blickte der langjährige Kapitän emotional zurück.
Hochemotionaler Abschied
Hochemotional war auch Caligiuris Abschied bei seinem letzten Spiel gegen den KSC (1:2). "Ich habe alles noch einmal bewusst wahrgenommen. Dass es zum Beispiel das letzte Mal ist, dass ich mir die Schuhe binde", erzählte der 36-Jährige bei "Kleeblatt-TV". Hinzu kamen Plakate, ein Video-Einspieler, eine Ansprache vor der Mannschaft und ein ganz besonderer Besuch: "Ich wusste, dass meine Freundin da ist. Sie ist extra aus Braunschweig angereist und hat mich mit Gästen überrascht, die sie noch zusätzlich eingeladen hat. Ich konnte meinen Eltern auf der Tribüne zuwinken. Mein Bruder (Schalkes Daniel Caligiuri, d. Red.) war dann da, der plötzlich sogar unten auf dem Rasen neben mir stand. Ich bin dankbar, dass es so einen schönen Abschied für mich gab. Es hat jeden Rahmen gesprengt und war nicht in Worte zu fassen. Ich kann nur 1000-mal danke sagen. Es kommt aus tiefsten Herzen, dass mich das so berührt hat."
Es kommt aus tiefsten Herzen, dass mich das so berührt hat.
Marco Caligiuri
Der Abschied und das Karriereende gingen Caligiuri sichtlich nah. "Ich habe wenig geschlafen und wenn dann sehr unruhig. Es waren vielleicht vier, fünf Stunden. Es war viel los für mich nach dem Spiel. Ich muss vielleicht jetzt mal ein paar Tage wegfahren, um Abstand zu gewinnen, um mich vielleicht auch an das Leben ohne den Profifußball zu gewöhnen. Meine Weichen sind schon gestellt für die Zukunft." Eine Rückkehr nach Fürth sei aber nicht ausgeschlossen: "Ich werde emotional immer verbunden sein mit diesem Verein", so Caligiuri.